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Krögis: Endlich wieder normale Christvesper

Am Sonnabend gibt es ein Adventskonzert in der Kirche. Der Pfarrer freut sich, dass alles wieder wie vor Corona ist.

Von Jürgen Müller
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Pfarrer Tauchert schaut in der Kirche in Krögis vom neu geschaffenen Gemeinderaum in die Kirche.
Pfarrer Tauchert schaut in der Kirche in Krögis vom neu geschaffenen Gemeinderaum in die Kirche. © Claudia Hübschmann

Käbschütztal. Mathias Tauchert ist im Stress. Das ist kein Wunder und auch nicht ungewöhnlich in der Adventszeit. Der Pfarrer ist für die Kirchgemeinden Miltitz-Heynitz, Krögis, und Burkhardswalde und damit für die Kirchen in Burkhardswalde, Tannenberg, Taubenheim, Heynitz, Miltitz und Krögis zuständig.

Letztere, die etwa 400 Besuchern Platz bietet, ist die größte dieser Kirchen. Am Sonnabend wird sie hoffentlich gut gefüllt sein. Dann findet dort Uhr ein Adventskonzert statt. Gestalten werden es die Kirchenchöre aus Krögis und Siebenlehn, der Krögiser Posaunenchor und das Männerquartett "4Cant". Am Sonntag wird die Veranstaltung, die unter Leitung von Felix Werner steht, in der Kirche Siebenlehn wiederholt.

Ein Adventskonzert findet am Sonnabend in der Kirche Krögis statt. Die wurde in den vergangenen Jahren umfangreich saniert und hat jetzt auch einen Gemeinderaum.
Ein Adventskonzert findet am Sonnabend in der Kirche Krögis statt. Die wurde in den vergangenen Jahren umfangreich saniert und hat jetzt auch einen Gemeinderaum. © privat

"Es wird alles wieder normal sein, keine Masken, keine Abstände, keine Begrenzung der Besucherzahlen", sagt der Pfarrer. Das war vor einem Jahr noch ganz anders, es drohte sogar die Christvesper auszufallen. So weit kam es zwar nicht. Weil aber die Zahl der Besucher begrenzt war, wurden kurzerhand zwei Christvespern hintereinander durchgeführt.

Mehr Arbeit für den Pfarrer, doch in diesem Jahr wird es etwas ruhiger. Diesmal muss Mathias Tauchert, der seit November 2013 Pfarrer in der hiesigen Region ist, nur drei Christvespern in Tanneberg, Krögis und Taubenheim halten. Liegt auch daran, dass jetzt alle vier Pfarrstellen in seinem Bereich besetzt sind. Vor einem Jahr waren noch zwei davon vakant.

Die Orgel hat durch Bau gelitten

Doch der 44-Jährige hat noch mehr Grund zur Freude. Nach rund 20 Jahren ist die Krögiser Kirche nun im Wesentlichen erst einmal fertig saniert. "Ganz fertig wird man bei einem so alten Bau zwar nie, aber der Gröbste ist gemacht", sagt er.

So wurden die Nord- und Westseite saniert, Ziffernblatt und Aufzugtechnik der Turmuhr erneuert, eine moderne Heizung eingebaut, der Dachstuhl saniert, das Dach neu eingedeckt, Süd- und Ostseite saniert. 2014 kam ein neues Bronzegeläut, vier Jahre später wurde der Innenraum gemalert. "Durch die Bauarbeiten hat die Orgel gelitten, obwohl sie gegen Staub geschützt war. Da steht eine Reinigung an, damit sie weitere 50 Jahre hält. Auch alles, was aus Holz ist, also Fenster, Bänke, Emporen, brauchen eine Bearbeitung", so der Pfarrer.

Besonders stolz ist er, dass in der Kirche ein neuer Raum, ein Gemeinderaum samt kleiner Küche und Toiletten, geschaffen wurde. Der Seniorenkreis und die Frauen treffen sich hier, es finden Sitzungen der Kirchen-Vertretung statt, die Christenlehre wird hier durchgeführt, es ist der Proberaum für den Frauenchor. Auch Kindergottesdienste können während des "normalen" Gottesdienstes abgehalten werden, die Krippenspielkinder ziehen sich hier um. Bisher fand dies alles im ehemaligen Pfarrhaus statt, das aber 2020 abgegeben wurde. Die Kirche mietete sich bis zur Fertigstellung des Gemeinderaumes dort ein.

Eine kleine finanzielle Lücke

Für die Arbeiten waren insgesamt rund 200.000 Euro eingeplant, von denen den größten Teil die Landeskirche als Fördermittel zahlte. Aber auch die Kirchgemeinde muss ihren Teil beitragen. 20.000 Euro sollten durch Spenden aufgebracht werden. "Das haben wir fast erreicht. Allerdings liegt die Schlussrechnung noch nicht vor. Wir müssen davon ausgehen, dass sich die Baukosten erhöht haben. Es gibt noch eine kleine finanzielle Lücke, aber es ist kein dramatischer Betrag", so der Pfarrer.

Eingeweiht wurde der Gemeinderaum schon beim Erntedankfest, doch im Frühjahr soll es noch einmal ein großes Fest geben. Ein Außengelände auf dem Kirchhof, dass sich der Pfarrer wünscht, ist bis dahin mit Sicherheit noch nicht fertig. "Es wär aber schön, wenn wir so ein Gelände hatten, damit wir auch mal im Freien grillen oder andere Veranstaltungen machen können", sagt der Pfarrer.

Die Adventskonzerte finden am Sonnabend um 15 Uhr in der Kirche Krögis und am Sonntag zur gleichen Zeit in der Kirche Siebenlehn statt. Der Eintritt ist frei, um eine Spende wird gebeten.