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„Meine Geige hat mich gerettet“

Pooya Sangtarash kommt aus einer Millionenstadt im Iran. Heute lebt er mit Familie in Meißen und ist einer von zehn Stipendiaten aus ganz Sachsen.

Von Beate Erler
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Hier hatte er seinen ersten Auftritt in Meißen: Im letzten Jahr spielte Pooya am Fenster der Anneli-Marie-Stiftung für „Musik aus dem Fenster“.
Hier hatte er seinen ersten Auftritt in Meißen: Im letzten Jahr spielte Pooya am Fenster der Anneli-Marie-Stiftung für „Musik aus dem Fenster“. © Claudia Hübschmann

Ganz vorsichtig hebt Pooya Sangtarash den Geigenkasten von seinem Rücken und legt ihn behutsam auf den Fenstersims eines Geschäftes am Theaterplatz in Meißen. Auf rotem Samt liegt das Instrument, darüber steckt der Bogen. Die Geige gehört einer Freundin seiner Lehrerin am Heinrich-Schütz-Konservatorium in Dresden: „Ich kann sie jetzt nutzen, bis ich eine gute Geige finde“, sagt der gebürtige Iraner, der im November 20 Jahre alt wird. Die meisten Jugendlichen in seinem Alter tragen Jeans und Pulli, aber Pooya kleidet sich aus Gewohnheit anders: Schwarze, weiche Lederschuhe, eine graue Stoffhose und ein leuchtend-blaues Hemd: „Im Iran tragen wir in der Schule alle einen Anzug“, sagt er.

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