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Mix aus Fischer-Chören und Kelly Family

Virtueller Karaoke-Abend mit Liedern gegen den Krieg: Der Meißner Folk-Musiker Peter Braukmann will das ganz große Mitsingen anzetteln.

Von Andy Dallmann
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Peter Braukmann und seine Tochter Zoë bei einem Mitsingkonzert 2020. Inzwischen läuft das Ganze auch virtuell im Internet. Für Mai ist der erste Live-Auftritt seit zwei Jahren geplant.
Peter Braukmann und seine Tochter Zoë bei einem Mitsingkonzert 2020. Inzwischen läuft das Ganze auch virtuell im Internet. Für Mai ist der erste Live-Auftritt seit zwei Jahren geplant. © Foto: Petra Meißner

Es geht um die Musik, um die Freude am gemeinschaftlichen Trällern und zugleich um eine klare politische Botschaft. „Wir lassen uns unsere Lieder doch nicht einfach wegsingen!“ Peter Braukmann, eben noch die Ruhe selbst, wird schlagartig energisch. „Wenn sich Pegida oder AfD mit ihren Anhängern anschicken, Klassiker der deutschen Folklore für ihre Zwecke zu missbrauchen, kann ich das nicht einfach so hinnehmen.“ Bereits beim ersten Weihnachtsliedersingen von Pegida sei ihm förmlich der Hut hochgegangen, nicht nur ob der musikalisch wenig überzeugenden Umsetzung. Für Braukmann, der bereits in den Siebzigern kräftig in der westdeutschen Folk-Szene mitmischte und seit gut 20 Jahren von Meißen aus als Musiker und Veranstalter wirkt, ein Alarmsignal. Vor allem, weil die explizit politische Besetzung deutscher Liedtradition ein Rücksturz in nationalsozialistische Zeiten bedeute. „In etwa so wie damals, als die Hitlerjugend das Volkslied der Wandervogelbewegung förmlich gestohlen und der eigenen Ideologie untergeordnet hat.“

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