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Kulturnetzwerk K² als Ideenpool für Meißen

Akteure aus Kultur und Bildung ziehen an einem Strang. Und werden dafür belohnt.

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Partner des K²-Netzwerka: Maria Elßner, Bürgerstiftung Meißen, Ferdinand Büttner und Elija Nestler (Jugendstadtrat Meißen), Katrin Nestler, Leiterin Familienamt; Kulturreferentin Sara Engelmann, Christian Kypke, Hafenstraße e. V.).
Partner des K²-Netzwerka: Maria Elßner, Bürgerstiftung Meißen, Ferdinand Büttner und Elija Nestler (Jugendstadtrat Meißen), Katrin Nestler, Leiterin Familienamt; Kulturreferentin Sara Engelmann, Christian Kypke, Hafenstraße e. V.). © Foto: Stadt Meißen

Meißen. Lokale Netzwerke stärken, Akteurinnen und Akteure zusammenbringen, Kultur und kulturelle Bildung in der Kommune fördern – darum drehte sich das Projekt K². Was zunächst etwas abstrakt klingt, hat ganz konkrete Auswirkungen vor allem auf den Alltag von Kindern und Jugendlichen in Meißen.

Umso größer war die Freude, als die Stadt Meißen Anfang 2021 die Zusage für die Projektförderung der Bundesakademie für Kulturelle Bildung erhielt.

Nun endete der Förderzeitraum für das Projekt. Für Kulturreferentin Sara Engelmann Zeit für eine kleine Bilanz ohne Schlussstrich: „Mit dem Projekt K² ist es uns gelungen, kulturelle Bildung als städtisches Handlungsfeld zu erschließen, das Miteinander zu verbessern und im kunterbunten ,Wildwuchs' einer sehr engagierten Meißner Kultur- und Bildungsarbeit erste gemeinsame Pfade anzulegen – all das in einer Zeit, in der oft nicht viel Kultur möglich war und auch Abstriche an der Bildung gemacht wurden.“

Wichtiger Partner für die Stadtverwaltung war dabei der Jugendstadtrat Meißen. Für den war die Mitarbeit am Projekt extrem konstruktiv, wie JSR-Mitglied Ferdinand Büttner erklärt: „Als Jugendstadtrat bringen wir die Vorstellungen der Jugendlichen und der kulturellen Anbieter zusammen. In unserem K²-Netzwerk können wir uns offen gemeinsam austauschen. Sowohl die Kulturpartner als auch wir haben in diesem Netzwerk viele Ideen und die Saat für verschiedenste Kooperationen gestreut.“

Seit dem Projektstart 2021 tauschte sich ein festes Team in regelmäßigen Abständen zur kulturellen Bildung aus. Neben dem Jugendstadtrat und der kommunalen Verwaltung zählten zu den Projektpartnern Kultur- und Bildungseinrichtungen wie Hafenstraße e.V., Triebischtalschule, Porzellanmanufaktur und Akteure aus der Sozial-, Kinder- und Jugendarbeit wie Lebenshilfe oder Arche.

Gemeinsam war man unterwegs in den Stadtteilen, um Potentiale für eine künftige Zusammenarbeit zu ergründen. Begegnungen, die auch Familienamtsleiterin Katrin Nestler begeistert haben: „K2 - Kultur potenziert mit Bildung - die zwei Jahre waren ein spannender Prozess. In kürzester Zeit sprossen zwischen uns Ideen für neue Formate und Angebote Kultureller Bildung. Wir wollen weitermachen – zum Beispiel mit Stadtteilspaziergängen neue Akteure und Bühnen kennenlernen. Ich bin dankbar über die Offenheit, die alle Beteiligten an den Tag gelegt haben und dass sie sich für die Kinder und Jugendlichen der Stadt aufeinander eingelassen haben und immer wieder neu einlassen.“

Begleitet hat den Aufbau und die Arbeit des Netzwerkes die Bundesakademie für Kulturelle Bildung. Projektreferentin Franziska Schönfeld: „Die Arbeit im Projekt K² hat gezeigt, dass Meißen über vielfältige kulturelle Bildungsakteurinnen und Akteure mit großem Kooperationswillen verfügt.“

Aus der Zusammenarbeit wuchs im Sommer zum Beispiel das Projekt *WOW* - Die Bühne für junge Kreative, eine Kooperation von Stadt Meißen, Jens Mittelstenscheid vom Theater Meißen, Christian Kypke vom „Hafenstraße“ e.V. und dem Atelier.Hof Nora Maria Bräuer unter der Schirmherrschaft der Kinder- und Jugendbeauftragten des Freistaates Sachsen, Susann Rüthrich.

Im soziokulturellen Zentrum Hafenstraße zeigten über 120 Kinder und Jugendliche einen Tag lang ihr künstlerisches Können. „Das war einfach WOW! Die beflügelnde Zusammenarbeit in unserem Team und natürlich das, was wir mit dem *WOW* als Bühne bieten und wir alle in erleben konnten. Es ist toll, was in der Stadt an kreativem Potenzial, an Lust und Mut vorhanden ist“, so Sara Engelmann.

Neben der Bühne für junge Kreative haben sich die Netzwerkpartner in weiteren Projekten und Kooperationen zusammengefunden, Es gibt es inzwischen einen lebendigen Austausch und neue Ziele.

All diese Erfolge sollen nach dem Ende der Projektförderung nicht im Sande verlaufen „Zukünftig wird es einen Stammtisch geben, um die Akteure noch stärker miteinander zu vernetzen und die Angebote sichtbarer zu machen“, kündigt Franziska Schönfeld an.

So möchte man das entstandene Netzwerk stärken und pflegen, um die vielfältigen Angebote kultureller Bildung nach außen hin sichtbarer und offener für alle zu machen. Kinder und Jugendliche sollen zielgruppenorientierte Angebote an für sie attraktiven Orten und bessere Beteiligungs- und Gestaltungsmöglichkeiten erhalten.

Hintergrund: Unter einer Vielzahl an Bewerbern wurde die Stadt Meißen für eine Projektförderung der Bundesakademie für Kulturelle Bildung ausgewählt. Im Bündnis mit Familienamt und Jugendstadtrat hat Kulturreferentin Sara Engelmann im Dezember 2020 eine Bewerbung dazu auf den Weg gebracht. Meißen gehörte damit zu insgesamt sechs Kommunen bundesweit, die in einem zweijährigen Analyse- und Beratungsprozess im Aufbau und in der Stärkung von kulturellen Bildungsnetzwerken unterstützt wurden. (m.l.)