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Leidenschaft in Steillage

Die Sächsische Weinstraße erschließt das nordöstlichste deutsche Weinanbaugebiet.

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Sonnenuntergang auf einem Weingut bei Meißen.
Sonnenuntergang auf einem Weingut bei Meißen. © Foto: Erik Gross

Neben Sachkenntnis zeichnet die sächsischen Winzer vor allem eines aus: Leidenschaft. Kein Regen, kein Sturm kann sie daran hindern, in ihren Weinberg zu gehen. Nur Spätfröste graben ihnen Sorgenfalten in die Stirn: Denn dann leidet der, dem ihre Leidenschaft gehört: der sächsische Wein.

Mit reichlich 480 Hektar gelten die Lagen im Elbtal als nordöstlichstes Anbaugebiet. Das bedeutet, dass die Temperaturen im Winter mitunter in unwirtliche Regionen fallen; die Unterschiede zwischen Tag und Nacht sind groß. Und selbst im Mai, wenn der Wein längst austreibt, kann es noch Spätfröste geben. Andererseits bilden die Südhänge des Elbtals – und vorzugsweise hier gedeihen die Reben – aufgrund der gleichmäßigen Frühjahrswärme eins der mildesten Gebiete nördlich der Alpen. Und der Fluss macht die Tag-Nacht-Wechsel erträglich. So entstehe die besondere Qualität des Weines, sagen die Winzer. Trocken und feinfruchtig sei der besondere Tropfen. Angebaut werden vor allem Riesling, Müller-Thurgau, Weiß- und Grauburgunder, Traminer und Kerner. Als lokale Besonderheiten gelten der Goldriesling und der „Schieler“, ein Verschnitt von roten und weißen Trauben.

Staunen und genießen

Wer den Elbtal-Wein, die Region und die Menschen kennenlernen will, hat rund 60 Kilometer lang Gelegenheit dazu. So weit erstreckt sich die Sächsische Weinstraße, die 1992 eingeweiht wurde und sich zu einer der bedeutendsten Ferienstraßen im Freistaat entwickelt hat. Von Pirna am Rande der Sächsischen Schweiz führt sie elbabwärts bis zu den Elbweindörfern.

Hoflößnitz heißt die Gegend, in der das Elbtal breit und breiter wird und die Rebzeilen wie Wellen ins Tal geschnitten scheinen. Hier und da schaut ein barockes Häuschen aus dem Grün heraus. Das Staunen der Besucher hält an, wenn es nach Meißen weitergeht, wo das Tal sich verengt und die Berge steiler werden. Einen Abstecher macht die Weinstraße nach Weinböhla und Niederau, bevor sie sich wieder zwischen Granitfelsen und Dörfer klemmt. Diesbar-Seußlitz heißt ihr Ziel, das zwischen romantischer Wiederaufforstung und vergessenen Fassaden um die Gunst der Touristen bangt.

Zu den bekanntesten Veranstaltungen in der Weinregion gehören die „Tage des offenen Weingutes“ und die traditionellen Weinfeste in Radebeul-Altkötzschenbroda. (the/bh)

Weitere Informationen: www.dresden-elbland.de