Gauernitz. Am Mittwochmorgen rückte die Polizei zu einem kuriosen Einsatz nach Gauernitz aus. Dort hatten Anwohner einen Peugeot entdeckt, der offenbar von der Straße abgekommen und gegen einen Zaun gefahren war. Ein Fahrer fand sich nicht am Unfallort.
Die Anwohner kannten jedoch die Besitzerin des Wagens - eine alleinstehende 88-jährige Frau aus der Nachbarschaft - und machten sich große Sorgen um deren Verbleib.
Gegen 10 Uhr versammelten sich Feuerwehr, Polizei und Rettungskräfte am Unfallort und suchten nach der vermeintlichen Fahrerin des verunglückten Peugeot. Nachdem sie diese im Umfeld des Unfallortes nicht ausfindig machen konnten, öffnete die Polizei die Tür zur Wohnung der Seniorin. Doch auch dort war sie zunächst nicht anzutreffen.
Wenig später fuhr aber der Nachbar der 88-Jährigen vor deren Haus vor - und die Rentnerin stieg wohlauf aus der Beifahrertür. Anschließend spielten sich kuriose Szenen ab, erzählt ein Foto-Reporter, der das Geschehen vor Ort verfolgte.
Die ältere Frau zeigte wenig Verständnis über das Aufgebot vor ihrer Wohnung und echauffierte sich über dessen Kommen. Wie sich herausstellte, wollte die 88-Jährige mit ihrem Peugeot zum Einkaufen fahren, hatte dabei aber eigenen Angaben zufolge Probleme beim Kuppeln und landete im Straßengraben.
Daraufhin bat sie den Nachbarn, mit ihr zum Einkaufen zu fahren. Der willigte ein. Um ihr Auto im Straßengraben habe sie sich später kümmern wollen, gab die Seniorin gegenüber der Polizei zu Protokoll.
Der entstandene Sachschaden an Auto und Zaun hält sich in Grenzen, die Fahrerin überstand den Unfall offenkundig unbeschadet. Die Einsatzkräfte zeigten sich erleichtert über diesen glimpflichen Ausgang eines kuriosen Einsatzes. Nun müsse aber die Fahrtauglichkeit der 88-Jährigen geprüft werden. (plu)