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Dresdner schmückt Elbe mit Schneepferd

Nach Gerd Melchingers Figuren gibt es nun eine des Bildhauers Marcus Faust. Wird es nun künftig einen winterlichen Skulpturenpark an der Elbe geben?

Von Martin Skurt
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Marcus Faust formte am Wochenende eine Skulptur aus Schnee. Die widmete er seiner Tochter aus Meißen.
Marcus Faust formte am Wochenende eine Skulptur aus Schnee. Die widmete er seiner Tochter aus Meißen. © Claudia Hübschmann

Meißen. Nicht Frost und Schnee, sondern Regen und Tauwetter bestimmen nun das Wetter in Sachsen. Möglicherweise droht Hochwasser an der Elbe. Die Witterung macht auch vor den Schneeskulpturen nicht halt, die auf dem Parkplatz an der Elbe stehen. Seit Montag vergangener Woche hat Gerd Melchinger jeden Tag neue aus Pulverschnee geformt. Jetzt kam ein Dresdner Bildhauer vorbei, der ein Schneepferd modelliert hat. Marcus Faust hat schon die Engel-Brunnenfigur im Radebeuler Karl-May-Garten aus Stein gehauen.

Durch Zufall sei er nach Meißen gekommen. Denn seine Tochter mit Mutter leben hier. Beide sind Gerd Melchinger an der Elbe begegnet. Dieser wollte gern etwas lernen, da er kaum Erfahrung als Bildhauer besitzt. Zudem betrachtet er seine Schneeskulpturen eher als leidenschaftliches Hobby. Gerd Melchinger ist deshalb dankbar. Er konnte viel mitnehmen. "Marcus Faust hat den Schnee so kompromisslos bearbeitet. Ich konnte nur staunen", sagt der Ballonfahrer in der Rückschau. Der weiche Schnee bereitete ihm Probleme.

Auch Marcus Faust hat mit dem Pulverschnee zu kämpfen, da dieser bei Berührung leicht zerbröselt. Die Wetterbedingungen für festen Schnee waren in den vergangenen Tagen nicht so günstig. Zu kalt und wenig nass. "Letztlich ist das Material aber gar nicht so entscheidend. Es zählt vielmehr der räumliche Blick", erklärt der Bildhauer, der schon seit fast 40 Jahren sein Handwerk ausübt. Er müsse aber zugeben, dass er davor kaum mit Schnee gearbeitet habe.

Mittlerweile sind schon einige Figuren zerstört. Mutmaßlich durch andere Personen und durch das Tauwetter. Das sei in Ordnung, denn die Figuren sind von Anfang an vergänglich, erklärt Gerd Melchinger. Er könne ebenso verstehen, wenn Kinder diese berühren möchten. "Anfassen bedeutet Verstehen. Erst dadurch merken sie, dass der Pulverschnee nichts aushält."

Der Meißner wäre definitiv begeistert, wenn sich seine Aktion verselbstständigt. "Es dürfen sich ruhig mehr Menschen beteiligen, die Lust haben", sagt er. Vielleicht entsteht so in Zukunft ein Skulpturenpark an der Elbe. Natürlich nur, wenn das Wetter mitspielt.

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