Klipphausen. Der höchste Punkt im Landkreis Meißen, die Baeyerhöhe westlich des Klipphausener Ortsteils Lampersdorf mit rund 320 Metern Höhe bietet sich für die Windenergienutzung an. Deshalb sollen auf diesem Berg, über den der Fernwanderweg Ostsee-Saaletalsperren führt, zu den derzeit fünf Windkraftanlagen mit einer Nabenhöhe von 65 Metern, weitere hinzukommen. Jedoch sollen die dann 200 Meter in den Himmel ragen.
Die Gemeinde will versuchen, mit einem Bebauungsplan (B-Plan), Einfluss auf die Anzahl und Höhe der Windräder zu nehmen. Damit sind nicht alle Bürger und auch Gemeinderäte einverstanden. So gab es zum Haushalt 2021 einen Einwand gegen die geplanten Kosten für den B-Plan, weil er nichts bringen würde. Vor der Abstimmung informierte Bürgermeister Mirko Knöfel (parteilos) die Gemeinderäte, dass die Gemeinde derzeit eine Veränderungssperre laufen habe. Damit können aktuell keine Baumaßnahmen auf dem Gebiet erfolgen. Wenn die Planungskosten nun aus dem Haushalt gestrichen werden würden, dann hätte dies auch Einfluss auf die Veränderungssperre. Sie gebe es dann nicht mehr und die Windräder „könnten wesentlich höher gebaut werden, als wir uns denken.“ Knöfel betonte, dass es sich nicht um eine Verhinderungsplanung handele.
Die Gemeinderäte entschieden sich mehrheitlich gegen die Streichung der Haushaltsmittel für den B-Plan. Carsten Hahn (CDU) bedauert das, so schrieb er in den sozialen Medien: „Das Geld für diesen B-Plan könnte man aus meiner Sicht für wichtigere Dinge einsetzen. Der Einfluss auf das Vorrang- und Eignungsgebiet ist aus meiner Sicht mit einem B-Plan nicht zielführend. Zumal es auch jetzt eine 1.000-Meter-Abstandsregelung in Sachsen geben soll.“
Der B-Plan wird derzeit aufgestellt. Bisher hatte sich die Gemeinde dabei exakt an die Grenzen, des vom Regionalen Planungsverband Oberes Elbtal/Osterzgebirge ausgewiesenem Vorranggebietes, gehalten. Diese Fläche hat die Gemeinde nun ihrerseits vergrößert, indem die Grenzen um 50 Meter verschoben wurden. Die Bedenken, dass damit noch mehr Windkraftanlagen gebaut oder diese näher an Wohnhäuser rücken könnten, räumte Knöfel aus. „Wir wollen nur eine Pufferzone haben, um Möglichkeiten von Zuwegungen und Flächen für Ausgleichsmaßnahmen zu schaffen. Die Windenergiefläche wird damit nicht größer, betonte er.
Klipphausen will das Landschaftsbild durch riesige Windräder nicht zerstören lassen. Ob es gelingt, bleibt weiterhin offen.
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