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„Miss Rockester“ gibt Orchesterkonzert im Theater Meißen

Nach zwei Jahren Hin und Her wird die Radebeuler Musikern Silvana Mehnert am 28. Januar 2023 mit der Elbland Philharmonie auftreten.

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Mit deutschsprachigen Eigenkompositionen und selbst geschriebenen Gedichtvertonungen gastiert "Miss Rockester" (Silvana Mehnert) Ende Januar im Theater Meißen.
Mit deutschsprachigen Eigenkompositionen und selbst geschriebenen Gedichtvertonungen gastiert "Miss Rockester" (Silvana Mehnert) Ende Januar im Theater Meißen. © Kristin Hofmann

Silvana, vor etwas über zwei Jahren erschien dein drittes Studioalbum „Dieser Moment“ in Zusammenarbeit mit der Elbland Philharmonie Sachsen. Wie und warum kam es zu dieser Zusammenarbeit?

Das ist tatsächlich eine längere Geschichte, denn dieses Album ist ein echter Kindheitstraum von mir. Im Alter von acht Jahren bin ich in den Philharmonischen Kinderchor Dresden gekommen. Mit diesem Chor durfte ich nicht nur international unterwegs sein, sondern wir haben auch regelmäßig Konzerte mit der Dresdner Philharmonie gegeben.

Mein erstes Orchesterkonzert war die neunte Sinfonie von Ludwig van Beethoven. Das war so ein überwältigendes Klangerlebnis und definitiv die Geburtsstunde meiner Liebe zur Orchestermusik. Genau da entstand auch der Wunsch, mal vor einem Orchester zu stehen und das mit ganz eigenen Kompositionen — und 32 Jahre später habe ich die Chance ergriffen und mir diesen Traum erfüllt.

Gemeinsam mit der Elbland Philharmonie Sachsen, die ich 2019 über eine Zusammenarbeit mit meiner Band den „medlz“ kennengelernt habe, konnte ich diesen Traum Wirklichkeit werden lassen. „Dieser Moment“ ist ein Album, das beide Herzen, die in meiner Brust schlagen, wundervoll miteinander verbindet, sodass jede Stilistik in seiner Einzigartigkeit brillieren kann. Die Musik, die aus der Symbiose von Pop, Klassik und Filmmusik-Elementen entstanden ist, nenne ich liebevoll „cineastische Pop-Poesie“.

Am 10. November 2022 fand das lang aufgeschobene erste Uraufführungskonzert im Ostra-Dome im Rahmen der Dresdner Jazztage statt. Was war das für ein Gefühl?

Im ersten Moment hat es sich absolut unwirklich angefühlt. Das war vor allem dem Fakt geschuldet, dass es schon so oft verschoben werden musste, aufgrund von Corona. Irgendwann im Laufe der letzten zwei Jahre ist fast alles ungreifbar geworden und als Künstler hat man sich oft gefragt: Wird die Kulturbranche jemals wieder in normales Fahrwasser zurückfinden?

Wie war es denn, wieder in das normale Fahrwasser zurückzufinden?

Sehr emotional war es, als ich endlich mit meinem Herzensprojekt und all den fantastischen Musikerkollegen wieder auf der Bühne stehen konnte. Es war ein unglaublicher Moment, obwohl ich das wirklich erst im Nachhinein realisieren konnte. Im Konzert selbst kann man vieles gar nicht bewusst erfassen, da man ja auch eine gewisse Grundanspannung hat, vor allem bei einer Premiere, wenn das Programm noch in keinster Weise routiniert ist und alle zum ersten Mal gemeinsam auf der Bühne musizieren. Umso mehr freue ich mich auf das 2. Uraufführungskonzert im Theater Meißen, denn jetzt weiß ich, was mich erwartet und ich kann es selber viel mehr genießen.

Ein Konzertprogramm aus der Region für die Region, das "Miss Rockester" gemeinsam mit der Elbland Philharmonie umsetzt.
Ein Konzertprogramm aus der Region für die Region, das "Miss Rockester" gemeinsam mit der Elbland Philharmonie umsetzt. © Kristin Hofmann

Was ist das Besondere an diesem Konzertabend im Meißner Theater?

Jedem Anfang wohnt ja bekanntlich ein Zauber inne, und der Zauber dieses Projektes liegt in den vielen kleinen Dingen, die zusammenkommen. Es sind alles deutschsprachige Eigenkompositionen und Gedichtvertonungen aus meiner Feder. Die Lieder haben unglaublich viel regionalen Bezug, zum Beispiel „Mein Fluss“ ist ein Lied über die Elbe, „Ich gehör hierher“ ein Liebeslied für meine Heimatstadt Radebeul oder die Gedichtvertonung „Ade!“ von Karl May, um nur einige zu nennen.

Wie viele Künstler wirken bei diesem Auftritt mit?

46 Band- und Orchestermusiker sind es insgesamt und allesamt stammen aus der Region, und auch alle Köpfe, die hinter den Kulissen an diesem Projekt mitgearbeitet haben, kommen aus dem Elbland und Umgebung. Es ist ein Mammutprojekt, das Künstler eigentlich nur auf dem Höhepunkt ihrer Karriere machen, und nicht Musiker, die wie ich, eigentlich noch als „Newcomer“ mit ihrer eigenen Musik gelten. Es ist ein Konzertprogramm aus der Region für die Region, das auch zeigt, wie viel man erreichen kann, wenn man zusammen träumt.

Welche Rückmeldungen bekamst du nach der Premiere in Dresden?

Ein Konzertbesucher bei den Jazztagen meinte nach dem Konzert zu mir: „Ich kannte dich und deine Musik noch nicht, als ich mir das Ticket kaufte, und auch wenn es stilistisch nicht alles meins war, war dieses Konzert doch in Gänze ein Erlebnis für Augen, Ohren und Herz. Vielen Dank.“

Worauf dürfen sich die Meißner Konzertbesucher freuen?

Natürlich auf alle Songs vom Album „Dieser Moment“ und es wird auch einen kleinen Ausblick aufs kommende Album geben. Fünf noch bisher unveröffentlichte Songs werden an diesem Abend noch erklingen und diese auch mit orchestraler Unterstützung durch die Elbland Philharmonie Sachsen unter der Leitung von Tobias Engeli.

Das Gespräch führte Julian Wolf.

  • Tickets für das Konzert am 28. Januar im Theater Meißen (24 bis 31,50 Euro) gibt es an der Theaterkasse sowie online auf www.eventim.de und www.reservix.de.

www.miss-rockester.com