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Breakdance-Contest: "Wird ne coole Geschichte für Meißen"

Der Meißner Breakdancer Heiko "Hahny" Hahnewald hat die europäische Tanzelite zusammengetrommelt – für einen Contest am 25. Juni in Meißen.

Von Andre Schramm
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Heiko "Hahny" Hahnewald (kopfstehend) und Kulturreferentin Sara Engelmann stellten das Programm für den Breakdance-Contest am 25. Juni vor.
Heiko "Hahny" Hahnewald (kopfstehend) und Kulturreferentin Sara Engelmann stellten das Programm für den Breakdance-Contest am 25. Juni vor. © Claudia Hübschmann

Meißen. Die Sozialen Netzwerke laufen seit Tagen heiß – mit zahlreichen Videos, die auf ein wichtiges Event in Meißen hinweisen. Inzwischen hat der Breakdance-Contest "Down to the Beat" auch die echte Welt erreicht: "Wir freuen uns riesig auf die Tänzer und Tänzerinnen, die aus ganz Europa in unsere Stadt kommen. Es wird die erste Veranstaltung im Meißner Kultursommer, bei der Tanz eine tragende Rolle spielt", sagt Kulturreferentin Sara Engelmann im Vorfeld. Insgesamt 16 Gruppen aus zwölf Ländern werden sich am 25. Juni, ab 16 Uhr vor der Jury präsentieren. So sind u. a. Teams aus Griechenland, Österreich, der Ukraine, Japan und Frankreich auf dem Meißner Markt am Start. Anders als sonst, treten die Tänzer aber nicht solo gegeneinander an, sondern in 3er-Gruppen.

"Bei drei gegen drei ist der Unterhaltungswert für den Zuschauer natürlich viel höher als bei Einzelwettkämpfen. Zudem gibt es bei dieser Formation auch mehr Aktionen gegen das jeweils andere Team", verspricht Heiko Hahnewald. In der Szene spricht man dann von sogenannten "Commandos" und "Routines". Sie dienen dazu, den Gegner zu "dissen" bzw. herauszufordern. Zudem seien in den Choreografien auch mehr tänzerische Elemente verbaut, sagt Hahny. Die Synchronität ist dabei nur ein Aspekt, nach dem die Jury schauen wird. Apropos: Bewertet werden die Darbietungen von erfahrenen Tänzern, wie "B-Boy Sapa" (Ukraine), "Wilfried EBG" (Frankreich) und "B-Boy Killian" (Sachsen). Die entsprechende Musik liefert DJ "Jastyjamez" aus Tschechien. Er steht schon am Freitagabend in der Meißner Beach Bar hinter den Turntables. Dort findet ab 19 Uhr das Warm-up statt. "Die Teams, die beizeiten anreisen, sind auch dabei", freut sich Hahny.

Dass in der Wiege Sachsens solch ein großer internationaler Contest ausgerichtet wird, ist kein Zufall. "Schon 1983/84 – also noch zu tiefsten Ostzeiten – gab es hier die ersten Breakdancer", erzählt der Organisator weiter. Am Bahnhof, im Hamburger Hof, im Wendelstein der Albrechtsburg oder dem Durchgang am Museum – nahezu jede Örtlichkeit wurde dafür schon in Beschlag genommen. Die lebendige Hip Hop- und Graffiti-Szene sowie zahlreiche Projekte mit der Elbland Philharmonie Sachsen sind weitere Belege. Kurzum: Breakdance und Meißen – das passt also.

Über eine Entwicklung freut sich der Meißner besonders. "Die Szene hat in den letzten Jahren enormen Zulauf durch Mädchen und Frauen", sagt er. Deshalb wird es am 25. Juni auch ein Format namens "7 To Smoke" geben. "Dabei tanzt ein Mädchen gegen sieben. Jedes Teammitglied aus der Gruppe ist solo mal an der Reihe. Wer zuerst sieben Punkte hat, gewinnt", erklärt der Experte. Daneben wurde auch an den lokalen Tanz-Nachwuchs gedacht. Wie man hört, freut sich die "AMS Crw" schon auf ihren Auftritt. Die Meißner Formation trainiert regelmäßig in den Räumlichkeiten der Anneli-Marie Stiftung. Eine offene Bühne und der Auftritt eines Beatboxers sind weitere Programmpunkte am 25. Juni.

Fernab der Öffentlichkeit wird sich an dem Sonnabend in Meißen auch der sächsische Kader für Olympia in einem Workshop vorbereiten. 2024 ist Breaking, so die offizielle Bezeichnung, zum ersten Mal olympische Disziplin. Austragungsort der nächsten Spiele ist die französische Hauptstadt.

Der Contest in Meißen, so ist sich Ostdeutschlands dienstältester Breakdancer sicher, wird "eine ganz coole Geschichte" werden. Er selbst ist eng in die Organisation eingespannt, wird voraussichtlich also keine Zeit für einen Auftritt haben. Unterstützt und finanziert wird das Event von zahlreichen Partnern, darunter der Stadt Meißen und dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Infos gibt es hier.