Meißen
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Katastrophenhelfer machen sich bereit

Die Hilfsbereitschaft im Landkreis Meißen ist riesig. Falls nötig, könnte der Kreis die Katastrophengebiete mit Sanitätszügen und Pumpfahrzeugen unterstützen.

Von Sven Görner & Marvin Graewert
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Rollen bald Meißner-Einsatzkräfte nach Nordrhein-Westfalen? Im Landkreis stehen Hochwasseranhänger bereit.
Rollen bald Meißner-Einsatzkräfte nach Nordrhein-Westfalen? Im Landkreis stehen Hochwasseranhänger bereit. © Claudia Hübschmann

Meißen. Die Einsatzkräfte aus dem Landkreis Meißen stehen in den Startlöchern, um den Flutopfern zu helfen: Nach den Hochwassern im Jahr 2002 und 2013 sei die Hilfsbereitschaft riesig und die Kameraden schon ganz hibbelig: "Allerdings bringt es nichts, einfach loszufahren, das muss koordiniert werden", erklärt Kreisbrandmeister Ingo Nestler. Außerdem seien die Autobahnen bereits voll mit Einsatzkräften aus der ganzen Republik: "Wir sind hier am äußersten Zipfel und müssten in den westlichsten Zipfel."

Tatsächlich habe zumindest Nordrhein-Westfalen gar keine freien Kapazitäten der Feuerwehr in Sachsen abgefragt. Stattdessen würden Sanitäter benötigt: Insgesamt seien im Landkreis zwei Züge zur Betreuung der Hochwasseropfer in den Notunterkünften bereit sowie drei Versorgungszüge, sagte Ronald Voigt vom Katastrophenschutzamt. Voigt wartet nur noch auf ein Zeichen des Innenministeriums, das für die Koordinierung der Einsatzkräfte verantwortlich ist.

Zusätzlich habe der Landkreis angeboten, die betroffenen Regionen mit fünf Hochwasseranhängern zu unterstützen, die 12.000 Liter pro Minute abpumpen könnten. Nestler gibt allerdings zu bedenken, dass Katastrophenhilfe nicht allein von Fahrzeugen und verfügbaren Einsatzkräften abhänge: Die Einsatzkräfte müssten vor Ort untergebracht, versorgt und koordiniert werden.

Das Technischen Hilfswerk Radebeul befindet sich bin Alarmbereitschaft. Am Sonnabend entscheide sich, ob die Kapazitäten aus Radebeul benötigt werden, erklärte der Ortsbeauftragte Fabian Scholz: "So wie das auf den Bildern aussieht, rechne ich mit einem längeren Einsatz."

Grimma hilft unbürokratisch

Frank Fischer, Chef der Meißner Freiwilligen Feuerwehr, bekräftigte seine Einsatzbereitschaft: "Wenn wir gebraucht werden, sind wir innerhalb von zehn Stunden abfahrbereit." Schließlich habe Meißen 2002 und 2013 auch wochenlange Unterstützung erhalten. Fischer wartet nur noch auf ein Zeichen des Landratsamts.

In den Feuerwehren der Stadt Radebeul gibt es noch keine konkreten Absprachen. „Aber wir haben heute Abend Jahreshauptversammlung, da wird die aktuelle Hochwasserkatastrophe natürlich ein Thema sein“, sagt Stadtwehrleiter Roland Fährmann. Radebeul habe beim Jahrhunderthochwasser auch Hilfe von außerhalb bekommen. „Natürlich wollen wir jetzt auch helfen.“ Glücklicherweise sei die Radebeuler Partnerstadt St. Ingbert nicht betroffen. „Eine Überlegung ist dass wir Radebeuler uns dort mit einklinken, wo die St. Ingberter Wehr zum Einsatz kommt.“

In Grimma hat man sich für einen unbürokratischeren Weg entschieden: Gegen 12 Uhr ist ein Team des Bauhofs und der Feuerwehr in Richtung Rheinland-Pfalz aufgebrochen: "2002 und 2013 haben wir aus ganz Deutschland eine enorme Hilfsbereitschaft erfahren und fühlen uns moralisch dazu verpflichtet, etwas zurückzugeben", erklärte die Stadtsprecherin Marlen Sandmann. Die Hilfe sei damals auch ganz unbürokratisch organisiert worden.