Es macht seinem Namen alle Ehre. Das Schmale Haus in Meißen ist mit seiner Breite von durchschnittlich 2,60 m das schmalste Haus der Stadt. Erwachsene müssen hier an der ein oder anderen Stelle ihren Kopf einziehen - aber die haben hier für gewöhnlich sowieso nichts zu suchen. Denn das Schmale Haus ist eine Begegnungsstätte für Kinder und Jugendliche von 6 bis 16 Jahren. Auch Jüngere (unter 6 J.) dürfen manchmal unter Aufsicht ihrer großen Geschwister mitkommen.
Innerhalb der Öffnungszeiten (Mo - Fr: 13 - 18 Uhr) können die Kids ein- und ausgehen, wie und wann sie wollen. Anmeldungen sind nicht nötig, sondern einfach "Vorbeikommen" immer möglich.
Wer hat hier das Sagen?
Henry Höhne, Leiter des Schmalen Haus e. V., ist für die Kinder der Ansprechpartner: sozusagen Kumpel, Seelentröster und gelernter Erzieher in Einem. Bei unserem Besuch wird klar deutlich: Im Schmalen Haus und in Höhne selbst steckt viel Kraft und Herzblut. So gehört zu seinen täglichen Zielen, die Kinder zu fördern, zu fordern und vor allem für sie da zu sein. "Für Viele ist es ein geschützter Sozialraum, der vielseitige Erfahrungs- und Rückzugsmöglichkeiten bietet und für die Kinder sehr wertvoll ist.", so Höhne.
Seit nun 24 Jahren gibt es schon das Schmale Haus mit seinen Angeboten und Projekten. Damit diese auch weiterhin so bestehen bleiben können, ist Unterstützung immer willkommen. Gern können Sie diese Arbeit mit einer Spende unterstützen oder sich ehrenamtlich im Haus engagieren.
Was macht man denn so im Schmalen Haus e.V.?
Neben speziellen Tagesangeboten, wie der Medienbox (Filmen, Geocachen, etc.), gemeinsamen Kochen und Backen, der Kreativwerkstatt oder dem Sport- und Spieltag stehen den Kindern auch genügend Freiräume zur Verfügung. Diese nutzen sie zum Austauschen, Chillen, Musik hören oder miteinander spielen. Es gibt z. B. sehr viele Karten- und Gesellschaftsspiele, von Uno über Carcassonne bis Schach.
Das Jungszimmer steht ganz unter dem Motto "Auspowern und Toben": Hier kann man seine Kräfte im Bodenkampf oder am Boxsack messen, aber auch etwas bauen, mit der Murmelbahn tüfteln und vieles mehr.
Im Mädchenzimmer ist man ein wenig kreativer: Hier wird häufig vor der Spiegelwand getanzt, Karaoke gesungen und gemalt. Natürlich ist für das jeweils andere Geschlecht kein Zutritt verboten und jeder darf überall mitmachen.
Das Freizeitzimmer bietet Raum zum Musizieren, Spielen und Hausaufgaben machen. Keyboard- und Gitarrenspieler sowie Drummer und all diejenigen, die es noch werden wollen, haben hier die Möglichkeit, sich das Instrumente spielen selbst beizubringen oder nach Lust und Laune ein wenig herumzuprobieren. Auch Billard- und Kickerfans kommen hier auf ihre Kosten und es werden regelmäßige Wettkämpfe ausgetragen.
In den Ferien warten Angebote, wie Kino, Freibad, Bowling, Hochseilgarten und einmal im Jahr ein mehrtägiges Zeltlager („Radtour ins Mittelalter“) auf die Kids.
Zur Zeit werden die meisten Freizeitangebote zur Gewährleistung des Abstandes nach draußen verlegt, wie gemeinsames Spielen auf dem Spielplatz, Federball, Frisby, Handball oder Fußball.
Fürs Leben lernen
Ob beim Beseitigen der Überreste vergangener Hochwasser, dem selbstständigen Gestalten der verschiedenen Zimmer, dem Mitentscheiden bei der Tagesplanung oder dem Organisieren von Projekten oder Events - hier können Kinder ihre Ideen einbringen, mitreden und werden maßgeblich mit einbezogen. Sie lernen selbstständiger zu werden, im Team zusammenzuarbeiten und sich gegenseitig fair zu behandeln - einfach gemeinsam an einem Strang zu ziehen.
Für klare Regeln ist gesorgt
Neben dem Spielen und Spaß haben, sind aber auch klare Regeln festgesetzt, wie man sich im Schmalen Haus und gegenüber Anderen zu benehmen hat. Ein Ampelsystem schafft hier den Überblick. Wer zu sehr gegen die Regeln verstößt, kann auch mal die rote Karte bekommen, muss für eine Viertelstunde raus und danach eine gute Tat vollbringen. Das hilft den Kindern bei ihrer Gefühlsregulation und trägt zum guten sozialen Umgang miteinander maßgeblich bei.
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