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Meißen: Verkaufsausstellung im DDV-Lokal

Porzelliner, Wanderfreund und Hobbymaler: Siegfried Klengler zeigt seit Monatsbeginn seine Werke in einer neuen Verkaufsausstellung im DDV-Lokal.

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Hobbymaler Siegfried Klengler stellt Ansichten der Stadt und des Meißner Umlands im DDV-Lokal aus.
Hobbymaler Siegfried Klengler stellt Ansichten der Stadt und des Meißner Umlands im DDV-Lokal aus. © Claudia Hübschmann

Meißen. Siegfried Klengler kam Ende November 2022 ins DDV-Lokal auf die Elbstraße 7. Damals wurde gerade die Verkaufsausstellung mit Werken des Heimatmalers Rudi Lohse eröffnet. Klengler wollte wissen, was man tun müsse, um selbst hier auszustellen? Drei Monate steht er nun selbst in der Genusslounge und arrangiert seine Bilder an der Wand. Es sind Ansichten der Stadt Meißen: Häuser, Wege und öffentliche Plätze. Auf einem Aquarell ist der Park Siebeneichen zu sehen. Ein anderes zeigt den Heinrichsbrunnen. Die Albrechtsburg, das Bauernhäusl, der Blick ins Elbtal und auf die Hintermauer – alles in dezenten Farbtönen auf Papier gebracht. Auf dem Tisch neben ihm liegen zwei Mappen mit weiteren Werken. Darunter sind drei Motive, die aus "dem Rahmen" fallen. "Es sind Bilder vom Watzmann", sagt Klengler.

Siegfried Klengler wurde 1939 in Lommatzsch geboren. Seine Kindheit verbrachte er in Altlommatzsch. "Das war eine harte Zeit", sagt er. Man habe viel arbeiten müssen – Kartoffeln stoppeln, Getreide dreschen, Säcke voller Roggen in die Mühle bringen. "Die Selbstversorgung war in den Nachkriegsjahren eben gang und gäbe", erzählt der heute 84-Jährige weiter. Schon zu Schulzeiten entdeckte er seine Leidenschaft: das Malen. Eines seiner ersten Werke war das elterliche Wohnhaus. 1953 begann er in der Porzellanmanufaktur eine Lehre zum Modelleur. "Porzellanmaler hat mich ehrlich gesagt abgeschreckt – wegen des Leistungslohns", erinnert er sich. Wenn er sich gut anstelle, könne er den Meister machen, hatte man ihm in Aussicht gestellt.

"Das Problem: Ich wollte nicht in die Partei. Diese Partei verwehrte mir die Möglichkeit, in die Alpen zu fahren", erzählt der Wanderfreund. In dieser Funktion hatte er den Kaukasus, das Rilagebirge und die Hohe Tatra schon bereist. Die Zeichenutensilien waren stets dabei. "Einmal war ich auf dem Krivan und hatte mein Zeug vergessen. Am Ende habe ich dort mit Tee gezeichnet. Das hat sogar funktioniert", lacht er. Ein jähes Ende fand das Hobby, als Klengler ein Haus in Spaar kaufte. "Eine regelrechte Bruchbude. Die Mangelwirtschaft der DDR machte die Sanierung alles andere als leicht und ziemlich langwierig", erzählt er. 1990 wurde der langersehnte Traum dann endlich wahr: Siegfried Klengler rüstete seinen Trabi um und fuhr nach Österreich. Das Zeichenzeug im Gepäck.

In seiner Zeit in der Manufaktur wurde er zwar nie Meister, dafür aber zum ersten Modelleur ernannt. "Ich glaube, die brauchten mich", schmunzelt er. Man wählte ihn nach der Wende sogar als Arbeitnehmervertretung in den Aufsichtsrat. Trotz der Probleme, so erzählt er, sei es eine schöne Zeit in der Manufaktur gewesen. Mit dem Eintritt in den Ruhestand im Jahr 1999 war dann richtig viel Zeit für die beiden Hobbys.

"Häufig war es so, dass ich mich irgendwo in der Stadt hingesetzt und mit dem Malen angefangen habe. Anschließend habe ich noch ein Foto von der Szenerie gemacht und das Bild dann zu Hause fertiggestellt", erklärt er. Auf diese Weise ist ein riesiger Fundus entstanden. Klengler stellte aus, u. a. im Foyer des Meißner Krankenhauses und in Lommatzsch. Das kreative Hobby hat er inzwischen längst eingestellt. "Kein Platz mehr", sagt er. Etwa 100 seiner Werke werden nun seit 1. März im DDV-Lokal auf der Elbstraße 7 gezeigt. Siegfried Klengler wird zum verkaufsoffenen Sonntag am 2. April von 13 bis 16 Uhr im DDV-Lokal zu Gast sein und die Fragen der Gäste gern beantworten. Alle Bilder können käuflich erworben werden. Daneben ist auch eine kleine Auswahl des Künstlers unter www.ddv-lokal.de erhältlich.