Meißen. Vielleicht geht es ja beim zweiten Mal gut. Die Meißner Kreis CDU startet wieder einen Anlauf, um ihren Bundestagskandidaten und die Vertreter für die Landesliste der Partei zu wählen. Beim ersten Mal ging es gehörig schief. Der geplante Präsenzparteitag am 10. Januar in Großenhain wurde nach massiven Protesten kurz vor knapp abgesagt.
Die Entscheidung über einen neuen Parteitag soll am Freitag fallen, ist zu hören. Der Kreisvorstand präferiert offenbar wieder einen Präsenzparteitag. Hintergrund ist die schwierige Rechtslage. Offenbar wird der Landesverband Sachsen Online-Parteitage zulassen. Das Hindernis ist aber die Schlussabstimmung, so ist zu hören. Sie muss händisch erfolgen mit einer Wahlurne. Alternativ ist eine Briefwahl, wie zum CDU-Bundesparteitag, möglich. Sie muss aber notariell überwacht werden, ist aus dem Kreisvorstand zu hören. Daher könnte ein Präsenzparteitag angesichts der stark gesunkenen Inzidenzwerte wohl die beste Lösung sein.
Offenbar bereiten die Kreisverbände Sächsische Schweiz-Osterzgebirge, Bautzen und Chemnitz ebenfalls Präsenzparteitage vor. Bis 15. März müssen die Vertreter für die Landesliste gewählt sein, für den Bundestagskandidaten wäre noch Zeit bis zum Sommer. Praktisch sei aber eine Zusammenlegung der beiden Wahlen, ist zu hören. Kreisparteivorsitzender Sebastian Fischer: "Wir werden die Sachlage intern prüfen und noch diese Woche eine Entscheidung fällen."
Offenbar laufen auch interne Friedensverhandlungen innerhalb des Kreisverbandes. Nach dem Rücktritt von zwei Vorstandsmitgliedern und dem Start einer Online-Petition gegen den amtierenden Kreisvorstand kam es zu heftigen Auseinandersetzungen innerhalb der Kreis-CDU. Eine Gruppe forderte den Rücktritt von Sebastian Fischer, zog dann aber die Online-Petition zurück. Auf Vermittlung von Thomas de Maiziére finden jetzt Gespräche zwischen Vertretern der Gruppe und dem Kreisvorstand statt.
Eine Ablösung von Sebastian Fischer ist jetzt offenbar endgültig vom Tisch. Er wird auch wieder als Bundestagsdirektkandidat und Nachfolger von Thomas de Maiziére antreten. Sein Gegenspieler, Andreas Jahn aus Berlin, bleibt ebenfalls dabei. Fischer, der als Mietkoch in der Corona-Pandemie nicht arbeiten kann, hat im September 2020 ein Bachelor-Online-Studium in Romanistik und Slawistik aufgenommen. Fischer: "Am Mittwoch hatte ich eine Russischprüfung. Mir machen Sprachen Spaß."
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