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Mit 200 Sachen durch Niederau

Zum geplanten Bau des Kockelsbergtunnels gibt es eine weitere Informationsveranstaltung. Anwohner wollen mitreden.

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Ein ICE Zug kommt auf der Strecke Hannover - Göttingen aus dem Tunnel Escherberg im Landkreis Hildesheim. Ein Tunnel soll auch in Niederau gebaut werden.
Ein ICE Zug kommt auf der Strecke Hannover - Göttingen aus dem Tunnel Escherberg im Landkreis Hildesheim. Ein Tunnel soll auch in Niederau gebaut werden. © Symbolfoto: dpa

Niederau. Etwa 20 Anwohner der Gemeinde Niederau und Bürgermeister Steffen Sang (parteilos) versammelten sich im Mai in Großdobritz, um sich über den aktuellen Stand sowie Planungen der Deutschen Bahn bezüglich des Ausbaus und der Streckenbegradigung der Zugstrecke Dresden – Berlin/Dresden – Leipzig auszutauschen. Dort soll ein etwa zwei Kilometer langer Tunnel aus zwei Röhren entstehen. Hierzu gab es auch eine Online-Infoveranstaltung der Deutschen Bahn im April dieses Jahres.

Der Ausbau ist als Verkehrsprojekt Deutsche Einheit Bestandteil des Bundesverkehrswegeplanes von 1992. Ziel sei es, zusätzliche Kapazitäten für Personen- und Güterzüge zu schaffen und kürzere Fahrzeiten zu ermöglichen, heißt es von der Deutschen Bahn. Dafür werde die vorhandene Strecke seit 1993 abschnittsweise ausgebaut und mit elektronischer Stellwerkstechnik (ESTW) ausgerüstet. Durch die Geschwindigkeitserhöhung auf bis zu 200 km/h kann die Fahrzeit um wenige Minuten verkürzt werden. Die Kosten lägen schätzungsweise im dreistelligen Millionen-Bereich.

Die nahegelegene Deponie bei Gröbern werde nach jetzigen Planungen von dem Tunnelbau nicht berührt. Der Tunnel verlaufe laut Projektstudien östlich der Deponie, die Bestandsstrecke jetzt noch westlich davon. Er beginne Richtung Berlin nahe der Grenzstraße in Niederau und ende etwa 550 Meter südlich der Ortschaft Großdobritz.

Bei dem Treffen seien sich die Anwohner einig gewesen, dass die Meinungen und Wünsche der Bürger mit in die Entscheidungen der Planungen bezüglich des Tunnels einzubeziehen sind. Unter anderem sollte das Naherholungsgebiet am Waldbad Oberau und am Gellertberg für alle Fahrzeuge erreichbar bleiben. Landwirte und Grundstücksbesitzer müssten weiterhin ihre Grundstücke erreichen können, so eine Forderung.

In Großdobritz ist noch nicht entschieden, ob ein Tunnel oder noch ein zweiter Tunnel angebaut wird. Der geplante jetzige Tunnel würde auf einer Wiese oder einem Feld unter dem Hegelsberg, etwa 500 Meter entfernt vom Sportplatz im Landschaftsschutzgebiet „Friedewald, Moritzburger Teichlandschaft und Lößnitz“ enden beziehungsweise beginnen.

Wichtig sei es, alle Bürger der Gemeinde Niederau sowie Priestewitz und deren Ortsteile einzubeziehen. Zu diesem Thema wird in einer nächsten Sitzung am Mittwoch, dem 21. Juli um 17.30 Uhr in Großdobritz (Alter Sportplatz/Unter dem Hegelsberg) weiter beraten. Alle Interessenten sind dazu eingeladen. (SZ)