SZ + Meißen
Merken

Montagsdemos bekommen beharrlichen Zuspruch im Elbland

Sie fühlen sich schlecht regiert, die Menschen, die immer wieder montags auf die Straße gehen. Die AfD versucht, diese Stimmung für sich zu nutzen.

Von Ines Mallek-Klein & Thomas Riemer & Martin Skurt & Sarie Teichfischer
 5 Min.
Teilen
Folgen
437 Teilnehmer wurden bei der Montagsdemo vor dem Zentralgasthof in Weinböhla von den Veranstaltern gezählt. Der Demoveranstalter bezeichnet sich gern als "gallisches Dorf".
437 Teilnehmer wurden bei der Montagsdemo vor dem Zentralgasthof in Weinböhla von den Veranstaltern gezählt. Der Demoveranstalter bezeichnet sich gern als "gallisches Dorf". © Claudia Hübschmann

Weinböhla/Großenhain. Es ist Punkt 19 Uhr, als sich der Zug vom Weinböhlaer Zentralgasthof in Bewegung setzt. Die meisten Spaziergänger kamen erst kurz vorher am Ort an. Unter ihnen ist Thomas Kirste. Er sitzt für die AfD im Sächsischen Landtag und hatte für den Montagabend auf dem Weinböhlaer Rathausplatz eigentlich selbst eine Demo angemeldet. "Als Privatmann Kirste, nicht als AfD", betont er. Es sei hier sein Wahlkreis und er wolle die Menschen bei ihren Protesten unterstützen. In den vergangenen Wochen meldete er unter anderem Demos in Nossen und Meißen an.

Die Initiative von Kirste, sie kommt nicht überall gut an, auch weil sie den seit Wochen von Bürgern organisierten Protesten in Weinböhla ihren Veranstaltungsort streitig macht. Vor allem aber, weil man sich in der Gemeinde mit mehr als 10.000 Einwohnern ganz konsequent gegen eine Vereinnahmung von Parteien ausgesprochen hat. Kirste gibt zu, dass er mit den regulären Demoveranstaltern nicht gesprochen hat. Vermutlich haben ihn darauf die AfD-Gemeinderäte aufmerksam gemacht, die regelmäßig bei den Demos mitlaufen. Thomas Kirste intervenierte, sagte sein Treffen kurzfristig über den Nachrichtendienst Telegram ab und lenkte die Teilnehmer zum Zentralgasthof um. Künftig wolle er sich intensiver mit dem Demo-Team in Weinböhla abstimmen.

Ihre Angebote werden geladen...