Neuer Verwaltungschef der Elblandkliniken

Meißen. Es ist eigentlich ein Pressetermin, doch der Konferenzsaal im Elblandklinikum ist gefüllt mit Mitarbeitern und Ärzten, die endlich Hasan Akgün kennenlernen möchten. Für Aufsichtsrat und Landrat Ralf Hänsel (parteilos) ein eindeutiges Zeichen: "Das zeigt, welche große Bedeutung es hat, dass der Standort Meißen einen neuen Verwaltungsdirektor bekommen hat."
Lange war das Führungsteam der Elblandkliniken unvollständig. Nachdem die langjährige Verwaltungschefin Katrin Oesterreich aus persönlichen Gründen ausgeschieden war, übernahm Rainer Zugehör den Posten vertretungsweise. Ausgerechnet in ganz besonders schwierigen Monaten. Mit der Neubesetzung von Hasan Akgün ist das Team um den Ärztlichen Direktor Martin Wolz und die Pflegedirektorin Bianca Svoboda wieder komplett und Zugehör kann sich vollständig auf seine Position als Vorstand der Elblandkliniken konzentrieren. Sein Vorgänger Frank Ohi ist am 1. April 2021 ans Uniklinikum Dresden gewechselt. Ohi ist es in den über sieben Jahren an der Spitze des Landkreis-Unternehmens gelungen, die Klinik-Gruppe sehr profitabel aufzustellen.
Fachkräfte besser binden
Hasan Akgün sind die Anforderungen an seinen neuen Posten bewusst. Der Fachkräftemangel und die schwindende Fachkräftebindung sind bereits in den ersten Tagen zu ihm durchgedrungen - ein generelles Branchenproblem. "Es ist ganz wichtig, dass wir da agieren, um attraktiv zu bleiben und die Attraktivität durch Fortbildungen und andere Maßnahmen weiter erhöhen." Außerdem dürfte das Haus beim Thema Digitalisierung nicht den Anschluss verlieren. "Da geht es rasant voran - angefangen bei der digitalen Patientenakte bis hin zur Telemedizin."
Eine weitere Herausforderung sei es nach der Coronaphase wieder in die Gänge zu kommen: "Das ist natürlich nicht einfach nach einer längeren Phase wieder die früheren Strukturen zu etablieren." Und auch wenn das schon großenteils gemacht werde, sei weiterhin wichtig, freie Kapazitäten zu identifizieren und diese effizient und gemeinsam mit den anderen Häusern zu nutzen. Die Voraussetzungen seien da: "Das Elblandklinikum Meißen ist sehr gut aufgestellt", bescheinigt Akgün, der schon verschiedenste Gesundheitseinrichtungen kennengelernt hat - vom Maximal- bis zum Grundversorger.
Die berufliche Laufbahn des 37-Jährigen begann im Universitätsklinikum Carl Gustav Carus in Dresden, bevor er 2013 als Controlling-Leiter zu den Maltesern Sachsen-Brandenburg nach Kamenz wechselte. Von 2016 bis 2020 war er Kaufmännischer Leiter im Fachkrankenhaus Coswig, dann ging es für einen kurzen Abstecher nach Niedersachsen: "Das war ein halbes Jahr in denen ich Erfahrungen sammeln durfte, sodass ich froh bin wieder hier in der Heimat zu sein."
Akgün lebt mit seiner Familie in Dresden. Ursprünglich kommt er aus Gießen, dort studierte er Betriebswirtschaftslehre mit den Schwerpunkten "Controlling und Wirtschaftliches Gesundheitswesen", danach folgte ein Master in Medizinrecht.
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