Meißen
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Neues Buch über die Stasi in Meißen erschienen

Der Meißner Zeithistoriker Johannes Zeller schrieb über die Strukturen und Methoden des MfS im Kreis Meißen.

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Das Buch über die Stasi in Meißen. Es ist dieser Tage in einem auf wissenschaftliche Fachliteratur spezialisierten Hamburger Verlag erschienen.
Das Buch über die Stasi in Meißen. Es ist dieser Tage in einem auf wissenschaftliche Fachliteratur spezialisierten Hamburger Verlag erschienen. © SZ/Ulf Mallek

Meißen. Worin bestand die Macht des MfS auf der untersten Ebene? Die Menschen in der DDR wussten, dass es eine Stasi gab. Doch sie kannten ihre Strukturen nicht. Hauptamtliche Mitarbeiter waren praktisch unsichtbar. Schlimmer jedoch war, dass jeder wusste, dass das MfS seine Informationen von unzähligen nebenamtlichen Mitarbeitern bezog. Wer und wo die waren und was oder wen sie beobachteten und welche Informationen sie daraus weitergaben und an wen, machte die Menschen unsicher und ängstlich. Dies war so gewollt. Daraus leitete der Geheimdienst der SED seine Macht und Unantastbarkeit ab.

So lebten die Menschen, auch in Meißen, unauffällig und passten sich an. Die SED konnte gerade auf der Kreisebene unmittelbar und schnell über ihren Geheimdienst eingreifen. Er war nämlich dem Chef der Kreiseinsatzleitung (KEL), dem 1. Sekretär der SED-Kreisleitung, direkt unterstellt. Das MfS war im eigenem Selbstverständnis Schild und Schwert der Partei. Was genau das bedeutete, stellte der Meißner Zeithistoriker Johannes Zeller in seinem neuen Buch "Meißen intern - die Geheimpolizei der SED" dar.

Es stellt sich für alle Akteure die rechtlich-philosophische Frage der persönlichen Schuld und Verantwortung. Dazu gehört auch die Erkenntnis, dass man dort, wo das Widerwort nicht gehört wird, die Wahrheit vergeblich suchen wird.

Alles auswerten, um zu wissen, wie es wirklich war - das war für den Verfasser der Grund für diese Veröffentlichung, die aus Primärquellen aus dem Stadtarchiv Meißen, dem Sächsischen Hauptstaatsarchiv und der Bundesbehörde für die Stasi-Unterlagen, Außenstelle Dresden entstand. (SZ/um)

Meißen intern - die Geheimpolizei der SED von Johannes Zeller. Verlag Dr. Kovac, Hamburg.