Niederau. Die Gemeinde Niederau hat den Digitalpakt in der Grundschule Niederau fast vollständig umgesetzt. "Damit sind wir wohl eine der ersten Schulen im Landkreis, während andere gerade mal den Förderbescheid erhalten haben", sagt der Niederauer Hauptamtsleiter Ronny Reichel.
Um die Schule fit für die Zukunft zu machen, wurden unter anderem sieben Kilometer Kabel verlegt, vier interaktive Tafeln angeschafft und ein neues Computerkabinett eingerichtet. "Dazu haben wir zwei Klassenzimmer zusammengelegt und 28 moderne Schüler-Arbeitsplätze geschaffen", so der Hauptamtsleiter. Zudem wurden I-Pads angeschafft. Insgesamt kostete die Digitalisierung 215.000 Euro, davon waren 108.000 Euro Fördermittel.
Laut Dieter Adam, der seit 1992 der Leiter der Grundschule ist, wurde ein Klassensatz Android-Geräte, insgesamt 28 Stück, neu angeschafft. Die vorhandenen Office-Tablets wurde ebenfalls auf eine Anzahl von 28 ergänzt und15 I-Pads angeschafft. "Wir haben jetzt auch Ausleihgeräte für bedürftige Schüler, die keine eigenen Geräte besitzen", so der Schulleiter.

Vielerorts schnelles Internet
Dies jetzt umso wichtiger, das die Schulen wieder geschlossen werden und in Heimunterricht übergegangen werden muss. Während in manchen Gemeinden hier fehlendes schnelles Internet ein Problem ist, sieht es in der Gemeinde Niederau besser aus. Laut Bürgermeister Steffen Sang (parteilos) verfügen bereits jetzt 3.000 der 4.000 Einwohner über schnelles Internet. "Ein Großteil von Niederau und Ockrilla kann zwischen 100 und 150 Mbit nutzen. Auch der kleinste Ortsteil Gohlis hat Breitband", so der Gemeindechef. Noch nicht ausgebaut sind die Ortsteile Jessen, Großdobritz und Gröbern.
Insgesamt kostet der Breitbandausbau in der Gemeinde Niederau rund sechs Millionen Euro.
Gewerkschaft: Geld reicht nicht aus
Für den Digitalpakt stehen in Sachsen insgesamt 250 Millionen Euro zur Verfügung. Mit dem Geld soll digitale Infrastruktur von Schulen gefördert werden. Vorrangig geht es darum, Verkabelung, Schulserver oder WLAN-Netzwerke zu fördern. Aber auch die Anschaffung von interaktiven Tafeln, Displays oder von Laptops, Notebooks und Tablets wird unterstützt.
Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Sachsen (GEW) hat den Digitalpakt kritisiert. Die Anträge seien zu kompliziert, das Geld würde nicht ausreichen. Mit den vorhandenen Mitteln könnte nur etwa ein Drittel der rund 1.800 Schulen in Sachsen bessere Internetanschlüsse und moderne Lernmittel wie Laptops erhalten, so die GEW.