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Region Meißen: Chef der IG Bau wieder gewählt

Jörg Borowski ist Interessenvertreter für 9.600 Beschäftigte im Landkreis Meißen. Viele Branchen stehen vor einem Umbruch.

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Baustelle in der Dresdner Straße in Riesa: Im Landkreis Meißen vertritt die IG Bau rund 4.000 Bauleute und 2.200 Gebäudereiniger.
Baustelle in der Dresdner Straße in Riesa: Im Landkreis Meißen vertritt die IG Bau rund 4.000 Bauleute und 2.200 Gebäudereiniger. © Sebastian Schultz

Meißen/Dresden. Jörg Borowski ist als Vorsitzender des Bezirksverbands Dresden der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG Bau) für vier weitere Jahre im Amt bestätigt worden. Damit bleibt der 54-Jährige Interessenvertreter für rund 9.600 Beschäftigte allein im Landkreis Meißen – 4.000 von ihnen im Bauhauptgewerbe und 2.200 im Gebäudereiniger-Handwerk. Neben Borowski wurden auf dem Bezirksverbandstag neun weitere Gewerkschaftsmitglieder in den Vorstand gewählt. Die Delegierten verabschiedeten zudem eine Resolution gegen den Krieg in der Ukraine.

Borowski ist gelernter Forstwirt und seit 2009 Bezirksvorsitzender. Als Personalrat im Forstbezirk Bärenfels des Staatsbetriebs Sachsenforst kümmert er sich um die Belange von rund 100 Beschäftigten im östlichen Erzgebirge. Er ist seit 1984 Gewerkschafter. Der gebürtige Sachse kündigt an, sich insbesondere für den Nachwuchs bei der Gewerkschaft engagieren zu wollen.

Der alte und neue Chef der IB Bau für den Bezirk Dresden: Jörg Borowski (54).
Der alte und neue Chef der IB Bau für den Bezirk Dresden: Jörg Borowski (54). © IG Bau Dresden

Angesichts der massiven Waldschäden in der Region blicke er mit Sorge auf die Lage der Forstleute. „Schon der Orkan Friederike hat für eine Verwüstung in den Forsten gesorgt. Mit den jüngsten Stürmen spitzt sich die Arbeitsbelastung der Beschäftigten weiter zu. Wir brauchen im Forst dringend mehr Personal – nicht nur für die Beseitigung der Schäden durch Trockenheit und Käferbefall, sondern auch langfristig für den klimagerechten Umbau der Wälder“, sagt der Bezirksvorsitzende.

Zugleich werde er sich für Verbesserungen in allen IG Bau-Branchen einsetzen. „Bessere Löhne und Arbeitsbedingungen fallen nicht vom Himmel“, sagt Borowski. Der Gewerkschafter appelliert an die Beschäftigten, sich für die eigenen Belange einzusetzen. Vom Fassadenreiniger über den Gartenbauer bis zur Buchhalterin in der Baufirma – Fachleute sollten auf einer tariflichen Bezahlung bestehen.

Ein wichtiges Thema sei die Weiterbildung. „Viele Branchen stehen vor einem enormen Umbruch. Ob es um die klimagerechte Sanierung von Altbauten, den Waldumbau im Forst oder die Digitalisierung in der Baubranche geht – wichtig ist, Arbeitnehmer durch zusätzliches Know-how für die Zukunft fit zu machen“, so Borowski. Neue Trends und Technologien müssten den Beschäftigten zugutekommen, statt Jobs zu gefährden. (SZ/um)