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Schilder-Panne: Ach du heiliger Johannes!

Nach vielen Jahren hat Stauchitz mehrfach vorkommenden Straßennamen geändert. Dabei gab es auch eine Panne.

Von Jürgen Müller
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Auf dem Straßenschild heißt die Johanneskirche in Staucha Johanniskirche.
Auf dem Straßenschild heißt die Johanneskirche in Staucha Johanniskirche. © privat

Stauchitz. Das muss man dem vor gut zwei Jahren neu gewählten Bürgermeister von Stauchitz anerkennen. Dirk Zschoke nahm sich eines Problems an, das seine Vorgänger immer wieder vor sich herschoben. Er ließ Straßennamen, die mehrfach in der Gemeinde vorkamen und was nicht nur bei Postzustellern und Notdiensten teils für Verwirrung sorgte, ändern. Dass sich niemand an dieses Problem herantraute, hat seinen Grund. Denn die geänderten Namen müssen in Firmenadressen, aber auch in Ausweisen geändert werden. Das kostet nicht nur Zeit, sondern auch Geld.

Das Siegel der Johanneskirche in Staucha.
Das Siegel der Johanneskirche in Staucha. © privat
Eine Postkarte der Johanneskirche in Staucha
Eine Postkarte der Johanneskirche in Staucha © privat

Bei der Umbenennung ist es jetzt zu einer Panne gekommen. Weil es mehrere Bergstraßen in der Gemeinde gibt, wurde auch die Stauchaer umbenannt. Die Straße heißt jetzt "Zur Johanneskirche" und weist damit auf die altehrwürdige Stauchaer Kirche hin. Sie wurde nach Johannes dem Täufer, einem der bedeutendsten Heiligen der orthodoxen und der katholischen Kirche, benannt.

Doch als die neuen Straßenschilder aufgestellt wurden, staunten einige Stauchaer nicht schlecht. Denn aus Johannes wurde Johannis. Zwar gibt es in Deutschland tatsächlich einige Johanniskirchen wie in Chemnitz, die Stauchaer aber heißt nun mal Johanneskirche.

"Da ist uns ein Fehler unterlaufen, die Kirche heißt tatsächlich Johanneskirche. Die drei betroffenen Schilder werden Anfang der nächsten Woche ausgetauscht", räumt Bürgermeister Dirk Zschoke (parteilos) ein. Von diesem Fehler sei aber kein Bürger betroffen, da die Umstellung der Straßennamen in der Meldestelle erst am 30. Juni geschehe, sagt er am Dienstag auf Anfrage von Sächsische.de. Ab dem 1. Juli können die Einwohner dann ihre Ausweise ändern lassen.

Von den 104 Straßen in den 21 Ortsteilen der Gemeinde Stauchitz werden 22 umbenannt und eine neu benannt, Milchstraße in Stösitz. Betroffen sind 209 Grundstücke mit insgesamt 615 Einwohnern und 39 Gewerbetreibenden.

45 Straßennamensschilder werden bis Ende Juni neu angebracht, die Kosten dafür betragen laut Bürgermeister knapp 4.000 Euro.

Die Demontage der falschen Johanniskirchenschilder wurden gleich nach der Anfrage der SZ vorgenommen. In der Mügelner Firma, die sie hergestellt hat, werden sie nun geändert. Bis dahin wurden wieder die alten Bergstraßen-Schilder angebracht.