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Hirschsteins Fußballer wissen, wie Aufstieg geht

Vor vier Jahren starteten die Fußballer vom SV Hirschstein eine Erfolgsserie, die jetzt ein neues Kapitel erhält – mit dem Aufstieg in die Kreisoberliga.

Von Jens Jahn
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Nächster Aufstieg perfekt. Der SV Hirschstein feiert den ersten Platz in der Kreisliga und ist nun in der Kreisoberliga angekommen.
Nächster Aufstieg perfekt. Der SV Hirschstein feiert den ersten Platz in der Kreisliga und ist nun in der Kreisoberliga angekommen. © Mathias Lorenz

Hirschstein. Man muss in den Annalen des SV Hirschstein einige Jahre zurückblättern, um auf einstige Fußball-Hochzeiten zu stoßen. In der Saison 1998/99 spielten die Männer des 1949 gegründeten Vereins, der einst sogar eine kleine Skisprungschanze besaß, in der damaligen Bezirksklasse. Man konnte diese Klasse aber nicht halten. Fünf Jahre später lief es besser - mit Platz zwölf wurde die Zugehörigkeit zur Bezirksklasse um ein Jahr verlängert. Im darauffolgenden Spieljahr 2004/05 ging es aber wieder hinab.

Präsident Matthias Zschätzsch erinnert sich an diese Zeiten: „Es waren tolle Spiele gegen renommierte Gegner. Wir spielten Remis gegen Dynamo Dresden III und gegen die SG Striesen, siegten gegen Post Dresden oder in Kesselsdorf.“ Einer, der damals als Spieler auf dem Platz stand, ist der heutige Trainer: Enrico Michael. Der 47-Jährige lief später auch für Stahl Riesa auf und war dabei, als die BSG sich unter Trainer Werner Lukoschek aus den fußballerischen Niederungen nach oben kämpfte.

Seit 2019 hat Michael das Amt als Cheftrainer inne. Zuvor stand er als Assistent von Hans-Dieter Dräger am Spielfeldrand und oftmals auch als Spieler auf dem Rasen. Nach vielen Jahren Fußball auf Sparflamme in Hirschstein startete man 2018 eine Erfolgsserie. Mit stattlichen 16 Punkten Vorsprung vor Lok Riesa beendete der SV die Saison in der 2. Kreisklasse als Staffelsieger und stieg in die 1. Kreisklasse auf. Dort gelang auf Anhieb der erneute Aufstieg in die Kreisliga. Nach einem kurzen Zwischenstopp in dieser Liga als Tabellen-Dritter schafften die Kicker um Michael nun den Aufstieg in die Kreisoberliga.

Eingenebelt in den Vereinsfarben.
Eingenebelt in den Vereinsfarben. © Mathias Lorenz

„Es war bis zuletzt spannend um den Aufstieg. Wir haben vor allem nach der Corona-Pause mächtig Gas gegeben. Nach dem Aufstiegsverzicht des FV Gröditz II konnten wir das letzte Punktspiel richtig genießen“, erklärt Michael. Dank Danilo Zühlke, der in der Nachspielzeit zum 2:1 gegen den SV Deutschenbora traf, wurde diese letzte Partie auch siegreich gestaltet – und Hirschstein geht als Staffelsieger in das fußballerische Kreis-Oberhaus.

Die Aufstiegsparty fiel zünftig aus, viele der Spieler waren während der gesamten Erfolgsstory aus der 2. Kreisklasse heraus nach oben dabei. Hinzugekommen sind junge Spieler, die oft einige Jahre im Nachwuchs von Stahl Riesa in die Lehre gegangen sind. So auch der 19-jährige Nils Geisttodt, mit 13 Treffern bester Hirschsteiner Torschütze der zurückliegenden Saison.

Sein Bruder Clemens, Kapitän Maik Heßler, Marek Schönfelder oder Clemens Sommer waren die Aktivposten in einem absolut homogenen Team, wie auch Michael bekräftigt: „Wir sind eine feine Truppe, die sich durch Zusammenhalt ihren Erfolg erarbeitet hat. Die Jungs sind auch außerhalb des Bolzplatzes eng befreundet. Da hat einer für den anderen gespielt. Klar, Typen wie Schönfelder oder Sommer haben durch ihr taktisches Verständnis und ihren kompromisslosen Einsatz maßgeblich zum Erfolg beigetragen. Aber jeder Spieler hat sich wirklich super ins Zeug gelegt.“

Hinzu kam das bemerkenswerte Abschneiden im Kreispokal, wo man erst im Halbfinale von der SG Kreinitz gestoppt wurde. „Da haben wir gezeigt, was möglich ist. Daran sollten wir in der kommenden Saison anknüpfen“, hofft Michael. Das diese kommende Saison eine Herausforderung wird, ist dem Trainer klar: „Bei aller Euphorie - ich denke, dass auch die Spieler wissen, dass in der Kreisoberliga noch mal ein anderer Wind herrscht. Es wird taktisch besser gespielt, Fehler werden härter bestraft. Das Spiel ist schneller und robuster. Daran gilt es nun zu feilen. Die letzten Erfolge sind ad acta gelegt, nun geht es wieder von Null los“, erklärt Michael.

Mit Falk Geisttodt, Vater von Nils und Clemens, hat sich der Coach einen erfahrenen Co-Trainer an die Seite geholt. Zurückgekehrt aus Riesa ist Luis Kießling. Nicht mehr dabei ist der langjährige Kapitän Marcus Mutschmann, der seine Laufbahn beendet hat.

Bevor es am 20. August losgeht, stehen zwei Testspiele in Merschwitz (30.7.) sowie Ostrau (14.8.) auf dem Programm.