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Auf Meißens Fußballer wartet eine schwere Saison

Chefcoach Daniel Küttner muss seine Kicker nach Platz drei in der Landesklasse 2021/22 erst wieder in Top-Form bringen. Wie das gelingen soll, sagt er im Interview mit sächsische.de

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Daniel Küttner, der Trainer vom Meißner SV 08, erwartet in der Landesklasse Mitte eine schwere Saison.
Daniel Küttner, der Trainer vom Meißner SV 08, erwartet in der Landesklasse Mitte eine schwere Saison. © Marko Förster

Meißen. Die Landesklasse-Teams des FV Gröditz und des Meißner SV haben Niederlagen in Testspielen kassiert. Gröditz unterlag beim FSV Brieske-Senftenberg mit 1:2, die Domstädter mussten sich der SG Striesen mit 1:4 geschlagen geben. Daniel Küttner, Trainer des MSV, kann aber auf eine tolle letzte Saison zurückblicken, die mit Platz drei in der Landesklasse Mitte gekrönt wurde.

Im Interview lässt der 49 Jahre alte Coach dieses erfolgreiche Spieljahr Revue passieren und erklärt, warum eine Wiederholung erheblich schwieriger wird.

Herr Küttner, MSV-Präsident Johannes Diemert spricht von der besten Saison der ersten Männermannschaft seit vielen Jahren. Wie sehen Sie dieses zurückliegende Spieljahr?

Ich glaube schon, dass es herausragende Leistungen waren, die die Spieler gezeigt haben. Mit dem dritten Platz haben sie sich bestens belohnt. Vor allem nach der Corona-Zwangspause sind wir sehr gut in die Gänge gekommen. Wir hatten zu diesem Zeitpunkt wenig verletzte Spieler, konnten quasi aus dem Vollen schöpfen. Das führte zu einem gesunden, die Leistung ankurbelnden Konkurrenzkampf. Trotzdem war es ein harmonisches Miteinander. Die Jungs stachelten sich gegenseitig an und der Fitnesszustand der gesamten Truppe war hervorragend. Erste Erfolge nach Corona gaben Auftrieb.

Welche Spieler haben sich besonders in Szene gesetzt?

Die ganze Mannschaft hat einen Schritt nach vorn getan. Einzelne Namen herauszuheben ist schwer. Sicherlich, ein Christian Glaser hat sich richtig stark entwickelt. Gut war auch, dass wir Spieler in unseren Reihen haben, die variabel einsetzbar sind. Scott Spallek hat vom Angreifer bis zum Tormann alles gespielt. Tom Findeisen, auch Julian Auth und Richie Mike Melzer sind auf vielen Positionen zu Hause.

Gibt es personelle Veränderungen?

Marvin Wunder muss leider verletzungsbedingt seine Laufbahn beenden. Er hat Probleme mit der Hüfte, die nicht besser werden. Tom Veith macht seinen Master und legt eine Pause ein. Nach seinem Kreuzbandriss denkt Leon Oster über das Ende seiner Laufbahn nach. Mit Paul Krauspe ist der Bruder von Franz aus Großenhain zu uns gewechselt. Toni Markmann kommt aus Priestewitz zurück nach Meißen und mit Oliver-Lukas Nabel hat sich uns ein Spieler aus Niedersachsen angeschlossen.

Welche Zielstellung gibt es für die nächste Saison?

Natürlich wäre es schön, könnten wir diesen dritten Platz bestätigen. Aber diese Staffel Mitte ist eine Hammerstaffel geworden. Mit Stahl Riesa, Motor Wilsdruff und Mittweida sind drei Absteiger aus der Landesliga drin. Großenhain II wird als Aufsteiger sicher auch nicht zu verachten sein. Wenn wir wieder vorn mitspielen wollen, müssen wir auf jeden Fall mehr tun als im Vorjahr. Ich hoffe, dass das auch die Spieler so sehen, dass der unbedingte Wille da ist, dieses Ergebnis zu bestätigen.

Das erste Testspiel gegen Striesen ging mit 1:4 verloren. Was war los?

Testspiele sind immer so eine Sache. Wir haben momentan sechs verletzte Stammspieler, hinzu kommt die Urlaubszeit. Es ist ein schwieriger Prozess, die Jungs hatten kaum Zeit zum Verschnaufen. Bei einigen hatte ich das Gefühl, das der Fitnesszustand grad nicht der beste ist, das sie einfach platt sind. Unser Abwehrverhalten gegen Striesen war erschreckend schwach. Da fehlte die Organisation. Taktisch wurden zu viele Fehler gemacht, wir waren immer einen Schritt dem Gegner hinterher. Dafür sind natürlich auch solche Testspiele gegen höherklassige Gegner da – um aufzuzeigen, wo es noch klemmt.

Wie geht es weiter in der Vorbereitung?

Wir haben dreimal Training pro Woche. Anfang August geht es im Sachsenpokal zu Rotation Dresden. Eine Woche später erfolgt der Ligaauftakt bei Fortuna Langenau. Ein stets unbequemer Gegner. Zuvor gibt es noch zwei Testspiele in Lauchhammer und Cossebaude. Wichtig ist, dass die Spieler den dritten Platz aus der letzten Saison als Momentaufnahme ansehen. Wir beginnen wieder von vorn. Kein Spieler hat seinen Stammplatz sicher. Alle müssen zulegen und im Training hart arbeiten.

Das Gespräch führte Jens Jahn.