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"Ich habe zu jedem Bild eine Geschichte"

Ulrich Jungermann ist seit 40 Jahren Maler in Meißen. Was ihn bei seinen Werken bewegt und wie er überhaupt nach Meißen gekommen ist, erfahren Sie hier.

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Ulrich Jungermann verbindet mit jedem seiner Bilder eine Geschichte.
Ulrich Jungermann verbindet mit jedem seiner Bilder eine Geschichte. © Foto: Sophia Mosch

Viele kennen ihn vielleicht bereits - Ulrich Jungermann, den Maler, der an zahlreichen Orten in Meißen das Leben auf dem Papier einfängt. "Man sucht den Augenblick. Ich will ein neues Lebensbild von Meißen darstellen, keine Formen und Gebilde.", so Jungermann über seine Arbeit. Er gehe dem Anspruch nach, die Dinge und Situationen in Augenschein zu nehmen, Geschichten aus dem Leben zu zeigen und achtvoll durch die Straßen und Landschaften zu laufen.

So wurde Meißen zu seinem Mittelpunkt

Geboren ist der nun 67-Jährige in Stralsund. Seine Kindheit verlief für ihn nicht gerade schön, weshalb er schnell das Malen als seinen Anker entdeckte. Man begegnete ihm schon immer mit einem Zeichenblock in der Hand und es fiel ihm leicht, Begegnungen mit Menschen und Landschaften zu malen. 

Doch wie verschlug es ihn nach Meißen? Ein ausschlaggebender Punkt war ein Film über die Porzellanmanufaktur Meißen, der ihn für die Porzellanmalerei faszinierte.  Mit einer vierjährigen Ausbildung an der Porzellanmanufaktur setzte er seinen Traumberuf in die Tat um. Nachdem er zwei Jahre als ausgebildeter Porzellanmaler in der Produktion tätig war, entschied er sich zu einem Studium an der Hochschule für Bildende Künste Dresden und schloss 1981 mit dem Diplom als Maler und Grafiker ab. Sein Meister riet ihm, nach dem Studium Meißen mit den Augen eines Malers zu betrachten und so blieb Jungermann bis heute. 

Diesen Blick in der Nähe seines Zuhauses liebt Jungermann aufs Papier zu bringen.
Diesen Blick in der Nähe seines Zuhauses liebt Jungermann aufs Papier zu bringen. © gemalt von Ulrich Jungermann
Sein neuestes Werk: Eine Mappe über verschiedenste Alltagssituationen während der Corona-Pandemie mit 10 Kunstdrucken.
Sein neuestes Werk: Eine Mappe über verschiedenste Alltagssituationen während der Corona-Pandemie mit 10 Kunstdrucken. © gedruckt von Ulrich Jungermann
Die Albrechtsburg im Winter
Die Albrechtsburg im Winter © gemalt von Ulrich Jungermann
Seine Galerie strotzt vor schönen Bildern von Meißen aus den verschiedensten Perspektiven und Situationen.
Seine Galerie strotzt vor schönen Bildern von Meißen aus den verschiedensten Perspektiven und Situationen. © gemalt von Ulrich Jungermann
© gemalt von Ulrich Jungermann

Seit seinem 60. Geburtstag darf er sich offiziell Stadtmaler in Meißen nennen und erhielt 2014 den Kunstpreis der Stadt für seine Werke. Seinen Arbeitsplatz sucht er sich jeden Tag aufs Neue heraus. Wenn er mit seinem Fahrrad durch Meißen radelt, lässt er sich vom Geschehen inspirieren und entscheidet je nach Interesse und Gefühl, wo er sich für ein Bild niederlässt. Mal sind es die Menschen im Alltagsstress auf der Straße, mal die Albrechtsburg in den schönen Morgenlichtern, mal im Supermarkt am Obstregal, mal Fahrgäste in der Bahn oder mal das typische Treiben auf dem Elberadweg - eins haben aber alle Bilder gemeinsam: Ulrich Jungermann kann über jedes seiner Bilder eine Geschichte aus dem Ärmel ziehen.