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Baden in der Elbe: Niedrigwasser trügt

Dieser Tage suchen wieder viele Familien eine Abkühlung in der Triebischmündung. Die DLRG rät vom Badespaß nahe der Elbe ab.

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Die Triebischmündung ist besonders an warmen Tagen gefragt. Die DLRG rät davon ab, hier zu baden.
Die Triebischmündung ist besonders an warmen Tagen gefragt. Die DLRG rät davon ab, hier zu baden. © SAE Sächsische Zeitung

Meißen. Verübeln kann man es ihnen nicht. Bei Temperaturen um die 30 Grad Celsius suchen viele Meißner eine ortsnahe Abkühlung. Vor allem in den Nachmittagsstunden ist die Triebischmündung wieder gut frequentiert: Kinder und Eltern planschen im Wasser. Die angrenzende Elbe führt zudem verhältnismäßig wenig Wasser. Was soll da schon groß passieren?

"Das Baden an dieser Stelle ist mit zahlreichen Gefahren verbunden", sagt Lars Richter, Technischer Leiter Ausbildung beim DLRG Bezirk Niederes Elbtal e.V. Ortsgruppe Meißen. So gäbe es an der Triebischmündung verschiedene Strömungen, die zu Untiefen führten. "Vor allem für Kinder stellt das eine große Gefahr da", meint er. Im Zusammenhang mit dem Badespaß in Fließgewässern sprechen Experten ab der Knietiefe von einem kritischen Bereich, wo die Strömung gefährlich werden kann. "Bei kleinen Kindern reden wir da über ein paar Zentimeter", sagt Richter. Abgesehen davon bestehe die Gefahr, dass sich jemand an Scherben verletze.

Auch Dampfer hätten Einfluss auf den Uferbereich, sofern sie denn noch fahren. "Sie ziehen das Wasser weg, bevor es dann schlagartig zurückfließt", sagt er. Zudem solle man sich nicht von dem aktuellen Wasserstand täuschen oder gar animieren lassen. "Durch das Niedrigwasser in der Elbe gelangt man auch schneller in die Nähe der Fahrrinne. Die Fließgeschwindigkeit und das Strömungsverhalten bürgen trotzdem erhebliche Gefahren", meint Richter. Besonders heikel seien Brückenpfeiler und Bojen.

"Man sollte nicht außer Acht lassen, dass es an der Triebischmündung keinerlei Aufsicht gibt – also im Notfall niemand in der Nähe ist, der professionelle Hilfe leisten kann", so der DLRG-Mann weiter. Er rät deshalb davon ab, dort baden zu gehen. "Es gibt genügend Freibäder in der Region, die eine Aufsicht haben", meint Richter. (SZ)