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Knapp fünf Millionen Euro in Robschütz investiert

Klipphausen hat die zentrale Abwasseranbindung von Robschütz beendet. Die Baumaßnahme stellte die Gemeinde vor große Herausforderungen.

Von Uta Büttner
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Eröffnung der Straßen in Robschütz nach umfangreichen Baumaßnahmen durch Planer Mihai Vultur, Bürgermeister Mirko Knöfel und Bauamtsleiter Michael Hegenbart (v.l.)
Eröffnung der Straßen in Robschütz nach umfangreichen Baumaßnahmen durch Planer Mihai Vultur, Bürgermeister Mirko Knöfel und Bauamtsleiter Michael Hegenbart (v.l.) © Claudia Hübschmann

Klipphausen. Völlig unscheinbar wirken die neuen Straßenbeläge im Klipphausener Ortsteil Robschütz. Doch die Baumaßnahme hatte es in sich. Ein Grund für die Gemeinde, die Fertigstellung mit einer Bandschneide-Zeremonie zu feiern. „Es gab keine Baumaßnahme in der Gemeinde, die so bewegend war wie in Robschütz“, sagte Bürgermeister Mirko Knöfel. Er erinnerte an die vielen Besprechungen im Zusammenhang mit der Abwassererschließung des Ortes, die mit großen Herausforderungen für die Gemeinde verbunden war, vor allem auch finanziellen. „Heute endlich können wir einen Haken an das große Projekt machen.“

Hintergrund war die geforderte Anbindung von Robschütz an das Abwassernetz, die mit großen Hürden verbunden war. Nach einer zweijährigen Planungsphase wurde 2019 mit dem Bau begonnen. „Seitdem hatten wir uns quasi durch den Ort gewühlt“, sagte der Bürgermeister. Das Wort wühlen wählte er bewusst, denn der Bau war schwierig. Die Lage, die Enge in Robschütz, die Geologie des Baugrundes verlangten besondere Planungen und Umsetzungen. „Wir hatten problematische Baugründe wie Fels oder alte Stützmauern zur Triebisch abgrenzend“, erklärte Bauamtsleiter Michael Hegenbart. Selbst für die erfahrene Planungsfirma Arnold Consult AG war es „eine sehr aufwendige Planung über Jahre. Es war eine richtig große Nummer für uns“, meinte Planungsbüro-Mitarbeiter Mihai Vultur. So seien beispielsweise auch viele Abwasser-Druckleitungen aufgrund der Höhen und Tiefen nötig gewesen. Zudem waren auch viele Zufahrten mit steilen Straßen zu bewältigen.

Die Gemeinde hatte sich bewusst für eine komplexe Baumaßnahme entschieden. „Wir hätten auch die Sparvariante wählen können. Also Straße aufreißen, Abwasserrohre rein und Asphalt wieder drüber“, sagte Bürgermeister Knöfel. Aber der Gemeinderat beschloss, wenn schon dort gebaut werden muss, dann alles andere nötige gleich mit. Also Mitverlegung von neuen Trinkwasserleitungen, Beleuchtung war auch vorgesehen. Hinzu kam die Breitbandverlegung. „In dem gesamten Zeitraum mussten viele Beteiligte koordiniert werden, wie zum Beispiel Telekom und SachsenEnergie“, erklärte Bauamtsmitarbeiter René Streit den hohen organisatorischen Aufwand.

Knapp 90.000 Euro Fördergelder

So entstand in mehreren Bauabschnitten im gesamten Ortsbereich etwa 500 Meter neue Straße. Neben der Neuverlegung von drei Kilometer langen Abwasserleitungen wurden 4,5 Kilometer vorhandene ausgebessert. Zudem wurden eineinhalb Kilometer lange Trink- und 500 Meter lange Regenwasserleitungen neu verlegt. „Nicht zu vergessen, die Anbindungen aller Hausanschlüsse“, sagte Streit. Am Ende, so sagte Bürgermeister Mirko Knöfel, „hat sich die Baumaßnahme auf ein Volumen von 4,8 Millionen Euro aufgebläht.“ Dabei betonte er, „jeder Euro ist gut investiert. Es sind dabei auch vernünftige Straßen herausgekommen.“ Die Abwasseranbindung wurde mit rund 37.600 Euro, die Regenwasserleitung mit 52.000 Euro gefördert.

Ziel der umfangreichen Baumaßnahmen sei auch die Verbesserung der Lebensqualität der Anwohner gewesen, sagte Streit. „Bei den Anwohnern war während der ganzen Bauzeit viel Verständnis und Geduld gefragt. Für das Verständnis möchten wir uns recht herzlich bedanken.“ Und die waren anfangs nicht sehr begeistert, wie ein Robschützer berichtete: „Wir waren am Anfang etwas skeptisch, weil wir nicht einschätzen konnten, ob das alles klappen wird. Aber mit gegenseitiger Rücksichtnahme mit den Baufirmen hat alles funktioniert.“ Besonders lobend hervorgehoben wurden vom Bürgermeister dabei die drei Hauptbeteiligten LSTW Freiberg, Tieku aus Lampertswalde und Arndt Brühl aus Freital. Auch richtete Knöfel seinen Dank an die Bürger, die den Dreck ertragen hatten und mit ganz vielen Einschränkungen wie mit weiter entfernten Parkplätzen und Umleitungen leben mussten. Sein Dank ging aber auch an die Gemeinde Käbschütztal, die durch die Umleitungen ebenfalls betroffen war.