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Weinfest Meißen: Feiern wie früher

Meißens Weinfest wirft seine Schatten voraus. Dieses Mal soll alles so laufen, wie man es bis 2019 kannte, selbst in Sachen Wetter.

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Das Weinfest 2022 kann starten (v.l.). Weinkönigin Sabrina Papperitz, Gewerbevereins-Chef Uwe Reichel, Oberbürgermeister Olaf Raschke und Christian Friedel beim Weinfest-Pressetermin.
Das Weinfest 2022 kann starten (v.l.). Weinkönigin Sabrina Papperitz, Gewerbevereins-Chef Uwe Reichel, Oberbürgermeister Olaf Raschke und Christian Friedel beim Weinfest-Pressetermin. © Claudia Hübschmann

Meißen. Beim Veranstalter, dem Gewerbeverein, hat man seit vielen Jahren eine gewisse Systematik ausgemacht. "Ist das Wetter zur Modenacht ungünstig, bleibt das Weinfest eine Woche später in der Regel vom Regen verschont", sagt der Vorsitzende Uwe Reichel. Hieße dieses Jahr: Es wird freundlich am kommenden Wochenende. Die Chancen dafür stehen derzeit gut, sofern wenn man der Wetter-App Glauben schenken darf.

Vom 23. bis 25. September, so erzählt Reichel, soll wieder normal gefeiert werden: keine Corona-Beschränkungen, keine Veranstaltungsinseln, kein Besucherlimit. "Ein Fest, so wie es die Meißner und ihre Besucher aus den Jahren vor 2020 kennen", so der Gewerbevereins-Chef weiter. Den Startschuss für Sachsens größte Weinparty werden der Oberbürgermeister, die Vertreter aus Meißens Partnerstädten und die Weinhoheiten am Freitag gegen 19 Uhr geben. Letztere werden zuvor vom Herbst- und Weinfest in Radebeul per Speedboot in die Porzellanstadt verschifft. Die Sächsische Weinkönigin Sabrina Papperitz freut sich schon auf die Bootspartie.

In Sachen Wein dürften an dem Wochenende keine Wünsche offenbleiben. Unzählige Winzer aus nah und fern bieten wieder ihre Tropfen feil. So sind u. a. die beliebten Winzer aus Meißens Partnerstadt, die Fellbacher Weingärtner, am Start (Heinrichsplatz). Apropos: Die Winzer können wieder die Tischdecken im Organisationsbüro kostenfrei abholen. Gestaltet wurden sie vom Künstler Kay Leonhardt.

Mindestens genauso abwechslungsreich ist die Bandbreite der Künstler: Buddy Joe, RTM, Blaswerk Meißen, Schwerter- und Winzer-Chor, Meißner Gartenband und viele andere wollen die Besucher unterhalten. Die Jugend bekommt am BSZ viel Platz zum Feiern. Insgesamt soll es 17 Bühnen geben. Selbst das Weindorf Spaar ist wieder geöffnet. Hinzu kommen unzählige Händler. "Aufgebaut wird voraussichtlich ab Mittwoch", sagt Reichel.

Der beliebte Weinfestumzug soll sich am Sonntag gegen 10 Uhr an der Zaschendorfer Straße/Ecke Kalkberg in Bewegung setzen. Insgesamt 35 Vereine und Winzer sind wieder dabei. Im Vorfeld bekam der Gewerbeverein einen Weinpokal überreicht. Es sei der letzte Wunsch einer verstorbenen Meißnerin gewesen, sagt Reichel. Gedacht ist das Weinglas für einen Bacchus, um den Meißner Wein ordentlich zu präsentieren, hieß es. Die sächsischen Weinhoheiten bekommen auf ihrem Wagen überraschend Verstärkung. So wird dieses Mal die sächsische Mostprinzessin Lilli (11) mitfahren. Weiterer Höhepunkt am Sonntag ist das traditionelle Fackelschwimmen. Wie es heißt, könne man sich dafür noch bei der DLRG anmelden.

Oberbürgermeister Olaf Raschke freut sich auf das "Festwochenende ohne Einschränkungen", und auf interessante Gespräche. Insgesamt werden 22 Leute aus Meißens Partnerstädten erwartet. Vertreten sind neben Fellbach (D) und Legnica (Polen), auch Vitry-sur-Seine (Frankreich) und Provo (Utah). Die Partnerstadt aus den USA hat eine neue Bürgermeisterin. "Wir kennen uns bislang noch nicht", sagt Raschke. Lediglich die tschechischen Freunde aus Litomerice können niemanden schicken, da dort Wahlen sind an dem Wochenende.

Für Besucher, die mit dem Fahrzeug anreisen, stehen die Parkplätze am Elbufer zur Verfügung. "Wir empfehlen aber, den ÖPNV zu nutzen", sagt Reichel. Man habe die Zusage vom VVO, dass die S-Bahnen nicht nur länger fahren, sondern auch in einem engeren Takt. Die Stadt- und Überlandbusse der VGM sollen ebenfalls länger unterwegs sein als sonst.

Offenbar war die Energieeinsparverordnung im Vorfeld des Weinfestes auch ein Thema gewesen. "Die Kosten für die Eventbeleuchtung belaufen sich auf 9,45 Euro pro Tag", erzählt der Oberbürgermeister. Er hat noch ein anderes Beispiel parat: Die Außenbeleuchtung der Frauenkirche koste seinen Worten zufolge 300 Euro Strom pro Jahr. "Wir dürfen in der ganzen Debatte nicht die Verhältnismäßigkeit aus den Augen verlieren", so Raschke. Die Albrechtsburg soll am Weinfestwochenende beleuchtet werden – jedenfalls bis zum Feuerwerk am Sonntag, das 20.30 Uhr vom Crassoberg aus startet. (m.l./as)