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Gemeinsam Aktiv Gesund

Gesundheit ist das A & O. Passend zum Weltgesundheitstag stellt sich ein Verein in Meißen im Interview vor und erzählt, wie er sich durch die aktuelle Zeit kämpft.

Von Sophia Mosch
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Auch die Vereine in Meißen hoffen auf ein baldiges Corona-Ende, um schnell wieder sporteln, trainieren und Spaß haben zu können.
Auch die Vereine in Meißen hoffen auf ein baldiges Corona-Ende, um schnell wieder sporteln, trainieren und Spaß haben zu können. © Aktiv Gesundheit e.V.

Regelmäßig Sport treiben, sich gesund ernähren und dem Körper nach gewissen Eingriffen bzw. Anstrengung auch die nötige Ruhe gönnen - ein langes und gesundes Leben zu führen, ist das Ziel schlechthin. Der Verein "Aktion Gesundheit Meißen e. V." auf der Fabrikstraße in Meißen leistet schon seit 1999 einen großen Beitrag zur Gesundheitsaufklärung für Alt und Jung. Im Interview berichten Dr. Kerstin Thöns, Vorstandsvorsitzende, und Nicole Löffler, Geschäftsführerin des Vereins, über deren tägliche Arbeit und zeigen, wie die derzeitige Umsetzung läuft.

Welche Aufgabe/n haben Sie sich als Verein zum Ziel gesetzt? Was ist Ihre Philosophie?

"Der Vereinsname „Aktion Gesundheit Meißen e.V.“ ist zugleich unser Programm. Unser Ziel ist es, so viele Menschen wie möglich zu mehr Bewegung zu motivieren, sie in ihrem gesundheitlichen Lebensstil zu unterstützen und einen großen Beitrag zur Gesundheitsaufklärung zu leisten. Wir verhelfen den Sportlern zu mehr Wohlbefinden.

In der betrieblichen Gesundheitsförderung setzen wir uns für die Gesundheit und Leistungsfähigkeit von Mitarbeitern in Unternehmen ein.

Doch wir sind auch „Brückenbauer“ für die Rückkehr in Beruf und Alltag etwa nach einer orthopädischen Operation, nach einer langen, schweren Erkrankung oder als Teil der Therapie in Absprache mit dem behandelnden Arzt. Dabei liefern wir unseren Sportlern in den angebotenen Kursen und im individuellen Gerätetraining immer ein hohes Maß an Qualität und Betreuung."

Welche Menschen (Zielgruppe) wollen Sie erreichen?

"Eigentlich alle Generationen vom Kind bis ins hohe Alter. Egal ob trainiert, sportlicher Wiedereinsteiger oder Neueinsteiger. Die Mehrzahl der Sportlerinnen und Sportler ist etwas über 40 Jahre alt und lebt sehr bewusst, d. h. hier geht es um den Erhalt und die Steigerung der Leistungsfähigkeit, um eine gute Figur, um Spaß an der Bewegung.

Der andere große Teil ist kurz vor dem Rentenalter oder bereits im Ruhestand. Hier steht die Gesundheit – vor allem die Beweglichkeit und der Erhalt der Selbständigkeit – im Vordergrund.

Die Hälfte aller Sportler des Vereins sind Reha-Sportler. Im Rehasport reicht das Spektrum von Herz-Kreislauferkrankungen über Gelenkerkrankungen, Krebs, neurologischen Erkrankungen bis zu Stoffwechselleiden wie Diabetes mellitus."

Welche Sportarten kann man in Ihrem Verein ausüben?

"Wir sind kein typischer Mehrspartenverein, der gängige Sportarten, wie Handball, Turnen oder Schwimmen anbietet. Wir setzen den Fokus auf Fitness und Gymnastik. Unser Sportangebot richtet sich auf Koordination, Beweglichkeit, Ausdauer sowie Kraft, also auf wesentliche Faktoren, um sich in seinem Körper gesund und damit wohl zu fühlen.

Angeboten werden zum einen Kurse, wie Pilates, Yoga, funktionelles Training, Aroha, Rückenschule, Trampolin, Zumba, Aquafitness und zum anderen auch individuelles Zirkeltraining an den Milon-Geräten. Im Bereich Rehasport finden spezielle Gruppenprogramme für die jeweiligen Beschwerdebilder statt."

Wie erleben Sie die Vereinszeit aktuell? Wie wird das Vereinsleben „am Laufen“ gehalten?

"Es ist die wohl bisher schwierigste Zeit in der Vereinsgeschichte. So dürfen wir an einem bestimmten Tag analog der Verordnungen und Allgemeinverfügungen etwa im Außenbereich wieder Kurse anbieten, eine Woche später müssen wir nach einer neuen Verordnung wieder schließen. Dieses Auf und Ab ist zermürbend und frustriert Trainer wie Sportler gleichermaßen.

Aber es gibt auch viel Zuspruch von Mitgliedern, die optimistisch auf das baldige Ende der Pandemie hoffen, um dann in ihrem Verein wieder trainieren zu können. Bis dahin verbreiten wir digital kleine Übungssequenzen. Wir stellen auf Wunsch individuelle Trainingspläne für zu Hause auf, über die wir zu den Sprechzeiten dienstags von 10 bis 12 Uhr und donnerstags von 16 bis 18 Uhr persönlich informieren können. Natürlich nur nach telefonischer Anmeldung und mit strikter Einhaltung der AHA-Regeln. Doch all diese Dinge sind kein Ersatz für das Training im Verein."

Wie viele Trainer wirken in Ihrem Verein mit?

"Derzeit sind sieben Trainerinnen und ein Trainer angestellt. Durch unser Team bestehend aus Sportwissenschaftlern, Sporttherapeuten, Physiotherapeuten und Gesundheitstrainern können wir ein sportlich sehr differenziertes wie auch individuelles Training anbieten."

Wie finanzieren Sie sich?

"Ausschließlich über Mitgliedsbeiträge, Kursgebühren für Präventionssport, die festen Kostensätze der Krankenkassen und Rententräger für den Rehasport sowie über Einnahmen aus der betrieblichen Gesundheitsförderung. Mitunter erreichen uns auch Spenden - wie jetzt in der Corona-Krise, als unser sportliches Vereinsleben zum Stillstand kommen musste."

Welche Kurse werden von den Krankenkassen übernommen und welche muss man selbst zahlen?

"Rehasport bei/ nach einer Erkrankung oder Operation wird von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt. Auch die Präventionskurse Rückenschule, Aquafitness, Zirkeltraining, Sturzprophylaxe, Autogenes Training werden bis zu 100 % bezuschusst. Alle anderen Kurse sind über eine Mitgliedschaft abgedeckt. Aber es gibt darüber hinaus weitere Möglichkeiten, die sehr unterschiedlich geregelt sind. Der Mitgliedsbeitrag im Verein ist sehr moderat, zudem haben die Mitglieder finanzielle Vorteile bei den Kursangeboten."

Ein Stück Verein für zu Hause

Damit die Vereinsmitglieder nicht einrosten, denken die Trainer sich immer wieder etwas Neues aus und erinnern die Hobbysportler daran, auch in Coronazeiten etwas für ihre Gesundheit zu tun.