Meißen
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Bio-Bauer belebt alte Weizensorte neu

Auf einem Feld bei Meißen ist jetzt ein besonderes Getreide gereift, für das sich ein Bäcker aus Pirna interessiert.

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Seit 1918 treibt die Familie von Bio-Bauern Clemens Risse in Gröbern Landwirtschaft. Jetzt hat sich der Unternehmer auf eine alte Weizensorte zurückbesonnen.
Seit 1918 treibt die Familie von Bio-Bauern Clemens Risse in Gröbern Landwirtschaft. Jetzt hat sich der Unternehmer auf eine alte Weizensorte zurückbesonnen. © Claudia Hübschmann

Gröbern. Der in Niederau ansässige Bio-Bauer Clemens Risse hat sich einmal mehr auf ein spannendes Experiment eingelassen. Einem Bericht des MDR zufolge baute er dieses Jahr erstmals eine alte rotschalige Weizensorte an und erntete diese jetzt auch.

"Ich vertrete die früher übliche kleinbäuerliche Struktur", so der Landwirt auf seiner Internetseite. Seit 1918 betreibt die Familie in Gröbern Landwirtschaft. Seine Vorstellung sei dabei ein Miteinander von Mensch und Natur. Das bedeute Ackerbau ohne Einsatz von chemischen Pflanzenschutzmaßnahmen. Seit 2017 ist das kleine Unternehmen vom biodynamischen Demeter-Verband zertifiziert.

Abnehmer für das historische Getreide wird der Pirnaer Biobäcker Erik Spiegelhauer. Er möchte aus dem Mehl ein Vollkorngebäck zubereiten und hofft, dass auch die rote Farbe dort wiederzufinden sein wird.

Spiegelhauer führt den Familienbetrieb bereits in der vierten Generation. Sein Urgroßvater eröffnete einen Bäckerladen im Erzgebirge. Später zog die Familie nach Pirna. 2013 gab es einen tiefen Einschnitt in der Firmengeschichte. Die Bäckerei stellte komplett auf Bioprodukte um.

"Persönlich hatten wir damals unsere Ernährung geändert. Und außerdem stellten wir uns als Betrieb die Frage, ob wir wirklich auf Vormischungen angewiesen sind. Verdienen wir noch etwas oder nur die Backmittelindustrie?", erläutert Erik Spiegelhauer die damalige Entscheidung. Seitdem verzichtet die Bäckerei auf Backmischungen bzw. auf Zusatzstoffe, sondern verkauft Bio-Brot, Bio-Brötchen und Bio-Kuchen - und seit knapp zwei Jahren sogar Bio-Hundekekse. (SZ)