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Sparkasse Meißen schafft Strafzinsen ab

Das Kreditinstitut reagiert auf eine Entscheidung aus Frankfurt. Offen ist noch, wann genau die anderen Banken im Elbland nachziehen.

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Der Sitz der Sparkasse Meißen in Riesa. Das Institut hat als erstes verkündet, künftig keine Strafzinsen zu erheben.
Der Sitz der Sparkasse Meißen in Riesa. Das Institut hat als erstes verkündet, künftig keine Strafzinsen zu erheben. © freier Fotograf

Riesa. Das ging schnell: Nachdem die Europäische Zentralbank (EZB) am Donnerstag den Leitzins um ein halbes Prozent erhöht hatte, hat die Sparkasse Meißen bereits reagiert: Ende der Woche teilte das Kreditinstitut mit, kein sogenanntes Verwahrentgelt mehr zu berechnen.

"Damit löst die Sparkasse Meißen ihre Zusage ein, auf Verwahrentgelte zu verzichten, sobald dies die Rahmenbedingungen zulassen", so Sparkassen-Sprecher Ralf Krumbiegel.

Leitzins nun bei null Prozent

Die Verwahrentgelte waren bislang auf große Beträge auf Girokonten fällig geworden, weil die EZB wiederum Negativzinsen von den Kreditinstituten für bestimmte Anlagen forderte. Mit der Erhöhung des Leitzinses liegt dieser ab 27. Juli bei null Prozent. Die Grundlage für die Negativzinsen und die Verwahrentgelte ist somit entfallen.

Offen ist noch, wann die anderen Banken in der Region nachziehen. Die ersten Volksbanken hatten ebenfalls schon angekündigt, die Entgelte zum 1. August abschaffen zu wollen.

Die Negativzinsen hatten in den vergangenen Jahren nicht nur den Sparern in der Region zu schaffen gemacht. Auch die Kommunen stellte das Thema vor Schwierigkeiten, weil etwa aufgenommene Kredite und liquide Mittel "abschmelzen", wenn das Geld nicht direkt investiert werden kann.

Während es wohl noch dauern dürfte, ehe es wieder Zinsen auf Erspartes gibt, dürften Kredite mit der neuen Regelung in absehbarer Zeit teurer werden. (SZ)