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Wöchentliche Führungen durch den Friedwald in Niederau

Im Ortsteil Oberau finden Menschen seit fünf Jahren ihre letzte Ruhe unter einem Baum. Wer sich informieren will, macht sich am besten selbst ein Bild.

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Waldführung im Friedwald: Ab 1. April gibt es wieder Führungen durch den Bestattungswald in Oberau.
Waldführung im Friedwald: Ab 1. April gibt es wieder Führungen durch den Bestattungswald in Oberau. © Symbolfoto: FriedWald GmbH

Niederau. Was macht den Friedwald Oberau als Ort der letzten Ruhe aus? Antworten auf diese Frage geben die Friedwald-Försterinnen und -Förster bei einer kostenlosen Waldführung am 1. April 2023 um 14 Uhr, einer Pressemitteilung zufolge. Bei dem gemeinsamen Spaziergang durch den Bestattungswald erklären die Friedwald-Mitarbeiter, welche Grabarten es in Oberau gibt und was diese kosten, wie Interessierte den passenden Baum für die letzte Ruhe finden und wie Beisetzungen gestaltet werden können. Auch zum Thema Vorsorge geben die Försterinnen und Förster Auskunft. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer können bei der etwa einstündigen Tour jederzeit Fragen stellen.

Den Friedwald im Niederauer Ortsteil Oberau gibt es seit 2017. Knapp 300 Bäume wurden damals auf einem 77 Hektar großen Waldstück in der Nähe des Waldbades als Grabstellen ausgewiesen. Um jeden Baum sind bis zu zehn Urnenbeisetzungen möglich, sodass es zu Anfang insgesamt 2.780 Bestattungsplätze gab. Inzwischen werden fünf Hektar genutzt, darauf stehen mehr als 700 Bäume, so das Unternehmen.

Oberau ist die zweite Möglichkeit im Raum Meißen, die letzte Ruhe unter einem Baum zu finden. Einen weiteren Bestattungswald "Naturruhe Friedewald" gibt es in Coswig. Auch klassische Friedhöfe bieten mittlerweile naturnahe Bestattungen an, zum Beispiel der evangelische Friedhof in Coswig auf der Salzstraße.

In Sachsen gibt es fünf

Die Friedwald GmbH hat mit der Naturbestattung eine Veränderung in der Bestattungskultur angestoßen, teilt das Unternehmen mit. 2001 wurde mit dem Friedwald Reinhardswald bei Kassel der erste Bestattungswald als Alternative zum herkömmlichen Friedhof in Deutschland eröffnet. Seitdem ermöglicht FriedWald in Kooperation mit Ländern, Kommunen, Kirchen und Forstverwaltungen Baumbestattungen in gesondert ausgewiesenen Bestattungswäldern. Inzwischen gibt es bundesweit 79 Standorte – davon fünf in Sachsen –, jeder ist ein nach öffentlichem Recht genehmigter Friedhof im Wald.

Das Unternehmen mit Sitz im hessischen Griesheim bei Darmstadt beschäftigt rund 180 Mitarbeitende. Zudem betreuen rund 300 Friedwald-Försterinnen und -Förster die Standorte vor Ort und begleiten Kundinnen und Kunden bei Waldführungen, Baumauswahl und Beisetzung. Die Marke Friedwald ist in Deutschland geschützt. Ziel sei, in schönen Waldregionen ein einheitliches und ökologisch anerkanntes Naturbestattungskonzept zu gewährleisten. (SZ/mas)

  • Treffpunkt ist die Infotafel am Parkplatz an der Kreuzung Forststraße/Am Gemeindebad in Niederau.
  • Da die Plätze für die Waldführung begrenzt sind, ist eine Anmeldung unter www.friedwald.de/oberau oder 06155/848100 erforderlich.
  • Die Führungen werden wöchentlich wiederholt.