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Meißner Brandanschlag aufgeklärt

Die Polizei hat zwei Männer festgenommen, die die Anschläge auf die geplante Asylunterkunft an der Rauhentalstraße in Meißen verübt haben sollen.

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Meißen. Die Anschläge auf die geplante Asylunterkunft an der Rauhentalstraße in Meißen sind aufgeklärt. Die Staatsanwaltschaft Dresden und das Operative Abwehrzentrum haben mit Unterstützung von Einsatzkräften der Bereitschaftspolizei Dresden am Mittwoch in Meißen bei sieben Beschuldigten Wohnungen durchsucht. Dabei wurden zwei Männer (37, 41) festgenommen. Sie befinden sich in Untersuchungshaft.

Am Tag danach. Die Wohnung, in der das Feuer gelegt wurde, ist komplett zerstört.
Am Tag danach. Die Wohnung, in der das Feuer gelegt wurde, ist komplett zerstört. © Archiv/Claudia Hübschmann
Die Staatsanwaltschaft Dresden und das Operative Abwehrzentrum haben mit Unterstützung von Einsatzkräften der Bereitschaftspolizei Dresden am Mittwoch in Meißen Wohnungen durchsucht.
Die Staatsanwaltschaft Dresden und das Operative Abwehrzentrum haben mit Unterstützung von Einsatzkräften der Bereitschaftspolizei Dresden am Mittwoch in Meißen Wohnungen durchsucht. © tvM Meissen Fernsehen
In der Nachbarschaft: In diesem Haus auf der Rauhentalstraße wurden die Verdächtigen festgenommen. Das Brandhaus ist nur wenige Meter entfernt.
In der Nachbarschaft: In diesem Haus auf der Rauhentalstraße wurden die Verdächtigen festgenommen. Das Brandhaus ist nur wenige Meter entfernt. © Claudia Hübschmann

Bilder vom Brandanschlag im Rauhental Meißen

Am 28. Juni 2015 brannte es gegen 0.15 Uhr auf der Rauhentalstraße in Meißen in einem noch unbewohnten Asylbewerberheim. Bei der Ankunft der Feuerwehr, brannte es in einem Raum in der ersten Etage. Die Feuerwehr konnte den Brand zügig löschen. Dennoch brannte das Zimmer vollständig aus. Auch weitere Teile des Gebäudes wurden in Mitleidenschaft gezogen.
Am 28. Juni 2015 brannte es gegen 0.15 Uhr auf der Rauhentalstraße in Meißen in einem noch unbewohnten Asylbewerberheim. Bei der Ankunft der Feuerwehr, brannte es in einem Raum in der ersten Etage. Die Feuerwehr konnte den Brand zügig löschen. Dennoch brannte das Zimmer vollständig aus. Auch weitere Teile des Gebäudes wurden in Mitleidenschaft gezogen.
im Brandhaus auf der Rauhentalstraße in Meißen   Foto: Hübschmann  Foto: hübschmann / hübschmann / hübschmann
im Brandhaus auf der Rauhentalstraße in Meißen Foto: Hübschmann Foto: hübschmann / hübschmann / hübschmann
Nach dem Brand in der Nacht in der Rauhentalstraße, in welches bald Asylbewerber einziehen sollen, ermittelte das Operative Abwehrzentrum.
Nach dem Brand in der Nacht in der Rauhentalstraße, in welches bald Asylbewerber einziehen sollen, ermittelte das Operative Abwehrzentrum.
Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich vor dem Brandhaus in der Meißner Rauhentalstraße.
Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich vor dem Brandhaus in der Meißner Rauhentalstraße.

Bei den Durchsuchungen konnten umfangreiche Beweismittel sichergestellt werden. Gegen die beiden inhaftierten Beschuldigten besteht Tatverdacht, Ende Juni die geplante Asylunterkunft auf der Rauhentalstraße in Brand gesteckt zu haben. Die Tat haben sie in ihren Beschuldigtenvernehmungen bereits eingeräumt.

Mit Brandbeschleuniger

Was war geschehen? Am 28. Juni sollen die Täter zwischen Mitternacht und 0.15 Uhr in das als Asylbewerberunterkunft vorgesehene, aber noch nicht genutzte Wohngebäude Rauhentalstraße 14 in Meißen gewaltsam eingedrungen sein. Sie verteilten einen Brandbeschleuniger und entzündeten diesen in einer Wohnung im ersten Obergeschoss, um das Gebäude in Brand zu setzen. Dieser Raum brannte komplett aus. Weiterhin versuchten sie, eine Wohnungstür im Erdgeschoss mittels Brandbeschleuniger in Brand zu setzen.

Das Gebäude war hierdurch unbewohnbar. Es entstand Sachschaden in Höhe von rund 100 000 Euro, schätzen die Beamten. Die Täter nahmen dabei in Kauf, dass das Feuer auf die angrenzenden Wohngebäude übergreifen konnte. Sie wussten dabei, dass sich zu dieser Uhrzeit eine unbestimmte Anzahl von Menschen in den angrenzenden Wohnungen aufhielten und durch das Feuer die Gefahr einer Rauchvergiftung beziehungsweise von Brandverletzungen bestand. Ein Übergreifen des Brandes auf andere Gebäude konnte durch die Löscharbeiten der Feuerwehr verhindert werden.

Wasser hat nicht geklappt

Weiterhin wird den Beschuldigten vorgeworfen, am 14. August gegen 23.30 Uhr erneut in die geplante Asylunterkunft an Rauhentalstraße eingedrungen zu sein, um es für Wohnzwecke endgültig unbrauchbar zu machen und zu verhindern, dass dieses durch Asylsuchende bezogen wird. Im Objekt öffneten sie in zwei Bädern an Waschtischen die Wasserhähne, um die Räumlichkeiten zu überschwemmen. Hierzu kam es jedoch nicht, da die Etagenabsperrhähne der Wasserleitung zusätzlich verriegelt waren und kein Wasser floss. Sie begaben sich sodann in den Keller und öffneten den Hauptsperrhahn der Wasserleitung und flüchteten anschließend. Wasser floss jedoch nicht. Die entstandenen Schäden beziffert die Polizei auf rund 10 000 Euro.

Staatsanwaltschaft und Polizei ermitteln wegen gemeinschaftlicher schwerer Brandstiftung und Sachbeschädigung. Noch dauern die Arbeiten der Beamten an.