Freital
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Bodenständige Rockmusik im "da capo"

Die Coverband Juke Point Charly gastiert zum ersten Mal in Freital. Und beweist, dass sich Disco mit Metal vertragen kann.

Von Thomas Morgenroth
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Die Dresdner Band Juke Point Charly spielt am Freitag im da capo.
Die Dresdner Band Juke Point Charly spielt am Freitag im da capo. © Juke Point Charly

Als sich die US-amerikanische Metalband Metallica im vergangenen Jahr in Stockholm an einem Cover des ABBA-Klassikers „Dancing Queen“ versuchte, ging das gründlich in die Hosen. Fans aus beiden Lagern quittierten das Ergebnis mit Häme und Entsetzen. 

Dabei wollte Metallica, wie in anderen Ländern, auch in Schweden einen bekannten Song mit lokalem Bezug spielen. Super Idee, eigentlich. Aber gut gemeint ist eben nicht immer gut.

Juke Point Charly aus Dresden hingegen hat Metallica mit ABBA versöhnt. Die 2001 gegründete Band vereint unter dem Titel „Black Sweden“ die Musik des Metallica-Hits „Enter Sandman“ mit dem Text des ABBA-Discoknüllers „Take A Chance On Me“.

Wie das klingt, können Freunde handgemachter Rockmusik am Freitagabend im da capo des Stadtkulturhauses Freital erleben. Juke Point Charly gastiert dort im Rahmen der Reihe „Live Musik“ der Akteursrunde Potschappel.

„Es ist unser erster Auftritt in der Stadt“, sagt Torsten Hennig, der Rhythmusgitarrist. „Wir waren eigentlich schon überall, sogar in Polen, aber in Freital noch nie.“ Eingeladen hat sie der aus Potschappel stammende Gitarrist Tino Zetzsche, der die Reihe nun schon im zweiten Jahr inhaltlich betreut. 

Zetzsche wird mit seiner Band Tino Z. & Friends Ende Dezember den Reigen für dieses Jahr selbst beschließen. Die „Live Musik“ soll es auch im nächsten Jahr geben, die ersten Termine stehen bereits fest. Alle Bands oder Solisten spielen übrigens ohne Gage, nur für den Obolus, den die Gäste in den Hut werfen.

„Für uns ist das in Ordnung“, sagt Hennig. Für ihn und auch die anderen fünf Musiker im Alter zwischen 41 und 57 Jahren ist die Coverband Juke Point Charly ein reines Freizeitprojekt. Sie sind Friseurmeister, Klempnermeister mit eigener Firma, Malermeister, Gymnasiallehrer, Tischler und Mitarbeiter in einem Dentallabor. 

Was sie eint, ist die Liebe zu bodenständiger Rock- und Bluesmusik. Im Repertoire haben sie Klassiker von ZZ Top, AC/DC, Gary Moore, Tom Waits, Otis Redding oder Golden Earring. Mit zwei Sängern in unterschiedlichen Stimmlagen sind der Auswahl keine Grenzen gesetzt. Da dürfte auch die Fusion von ABBA mit Metallica funktionieren.

29. November, 20 Uhr, Stadtkulturhaus.