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Sechs Tipps, wie Sie jetzt dafür sorgen, im nächsten Winter Heizkosten zu sparen

In der Heizpause lässt sich das Feintuning nachholen. Mit diesen Maßnahmen läuft die Heizung künftig günstiger.

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Die Wand hinter einem Heizkörper lässt sich mit Dämmstoffplatten isolieren. Dadurch geht weniger Heizwärme verloren. Wichtig ist, dass die Dämmung von allen Seiten luftdicht mit der Wand verbunden ist.
Die Wand hinter einem Heizkörper lässt sich mit Dämmstoffplatten isolieren. Dadurch geht weniger Heizwärme verloren. Wichtig ist, dass die Dämmung von allen Seiten luftdicht mit der Wand verbunden ist. © Christin Klose/dpa-tmn

Tipp 1: So geht der hydraulische Abgleich

„Ohne hydraulischen Abgleich gelangt oft zu viel warmes Wasser in nah am Heizkessel gelegene Heizkörper“, erklärt Alexander Steinfeldt, Sprecher der gemeinnützigen Beratungsgesellschaft co2online. „Weiter entfernte Heizkörper bleiben dagegen unterversorgt.“ Die Folge: Kältere Heizkörper werden stärker aufgedreht. Das verursacht unnötige Kosten.

Mehr als 80 Prozent der Heizungen sind laut Untersuchungen der Verbraucherzentralen nicht optimal eingestellt. Ein hydraulischer Abgleich kann den Energieverbrauch um bis zu 15 Prozent senken. Der Abgleich wird vom Fachhandwerker vorgenommen. Er kostet laut Steinfeldt inklusive Förderung rund 790 Euro für ein durchschnittliches Einfamilienhaus und amortisiert sich in fünf Jahren.

Aufgrund der weiterhin hohen Preisdynamik könnten Angebote aber auch deutlich von dieser Summe abweichen. „Wir empfehlen, Angebote von verschiedenen Handwerksbetrieben einzuholen, wenn die angebotenen Preise nicht plausibel sind“, so der Experte.

Der hydraulische Abgleich für Bestandsgebäude wird mit 15 Prozent der Investitionskosten staatlich gefördert. Am besten lassen Hausbesitzer den hydraulischen Abgleich bei der Inbetriebnahme der Heizung durchführen, rät Matthias Wagnitz vom Zentralverband Sanitär Heizung Klima.

Der Abgleich muss nicht wiederholt werden, wenn an der Heizungsanlage danach keine Veränderung wie ein Austausch von Komponenten vorgenommen wird. Im laufenden Betrieb verstellt sich an der Heizanlage nichts.

Tipp 2: Das bringt die Wartung

Ein Fachmann wartet den Kessel und reinigt ihn. Bei Bedarf wechselt er Verschleißteile aus. „Beim Heizungscheck zeigen sich oft Defizite, deren Beseitigung einiges an Energie spart und die Heizung effizienter laufen lässt“, sagt Matthias Wagnitz.

Der Profi kann bei dieser Gelegenheit auch feststellen, ob ein Austausch des Heizkessels sinnvoll ist. Laut Alexander Steinfeldt belaufen sich die Kosten für einen Heizungscheck auf 100 bis 150 Euro.

Tipp 3: Das kostet der Austausch der Heizungspumpe

Die Heizungspumpe ist ein Bauteil, das wesentlich den Energieverbrauch einer Anlage bestimmt. Sie sorgt dafür, dass das erwärmte Heizungswasser durch das gesamte Gebäude gepumpt wird. „Mittlerweile gibt es Hocheffizienzpumpen, die nur 20 Prozent des Stroms einer veralteten Pumpe benötigen“, so Steinfeldt. Ob sich der Pumpentausch lohnt, sollte der Heizungstechniker prüfen.

Die Heizungspumpe kostet laut Steinfeld inklusive Förderung zusätzlich zum hydraulischen Abgleich rund 340 Euro, also insgesamt 1.130 Euro. „Die jährliche Kosteneinsparung beträgt 290 Euro.“ Der Energieexperte erwartet eine Amortisierung der Kosten innerhalb von vier Jahren. „Der Austausch von alten Heizungspumpen zu Hocheffizienzpumpen wird mit 15 Prozent der Investitionskosten gefördert.

Voraussetzung dafür ist, dass das Heizungssystem bereits hydraulisch abgeglichen ist oder im Rahmen des Pumpenaustauschs abgeglichen wird“, so Stefan Materne, Energieexperte beim Verbraucherzentrale Bundesverband.

Tipp 4: Das bringt eine Dämmung

Frei liegende Heizungsrohre lassen sich mit Rohrschalen aus dem Baumarkt dämmen – und zwar von jedem Heimwerker ohne großes Wissen. Das spart laut Alexander Steinfeldt pro Meter gedämmtes Rohr rund 20 Euro Heizkosten. Für die Rohrschalen muss man etwa vier Euro je Meter rechnen. Sie werden mit einem Messer zugeschnitten und mit Klebeband befestigt.

Tipp 5: So viel spart es, Fenster abzudichten

Werden Fensterrahmen mit Dichtungsband abgedichtet, kann weniger kalte Luft eindringen und weniger warme Luft entweichen. Man muss also auch weniger heizen. Das kann laut co2online bis zu 110 Euro Energiekosten pro Jahr ausmachen.

Tipp 6: Problem Heizkörpernische

Viele Heizkörper stehen in einer Nische unter dem Fenster. In älteren Gebäuden ist dieser Bereich nicht gedämmt, wodurch Heizwärme verloren geht. Auch das kann man mit Dämmmatten aus Polystyrol und Aluminiumfolie aus dem Baumarkt selbst beheben. Ausschlaggebend ist, dass die Dämmung von allen Seiten luftdicht mit der Wand verbunden ist. (dpa)