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Größere Bahnen, andere Linien, besserer Takt

Millionen Fahrgäste mehr in Bus und Bahn. Seit drei Jahren legen die Dresdner Verkehrsbetriebe deutlich zu. Das hat Folgen.

Von Christoph Springer
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Die alte Zentralhaltestelle Kesselsdorfer-/Tharandter Straße war mit 29 550 Ein- und Aussteigern pro Werktag die Nummer 4 in Dresden.
Die alte Zentralhaltestelle Kesselsdorfer-/Tharandter Straße war mit 29 550 Ein- und Aussteigern pro Werktag die Nummer 4 in Dresden. © Archiv: Sven Ellger

Es wird eng in den Bussen und Straßenbahnen. Denn Jahr für Jahr steigen mehr Fahrgäste ein. Drei Millionen zusätzliche Kunden haben die Verkehrsbetriebe im vergangenen Jahr im Vergleich zu 2017 gewonnen. Insgesamt 163,3 Millionen Menschen sind 2018 mit den gelben Fahrzeugen mitgefahren, berichtete am Donnerstag Unternehmensvorstand Andreas Hemmersbach. Und es geht genau so weiter, prognostizieren die Verantwortlichen des Nahverkehrsunternehmens mit Blick auf die Entwicklung der Einwohnerzahl und die Verkehrswende. In etwa vier Jahren könnte die 170 Millionen-Grenze erreicht sein, in reichlich zehn Jahren ist es nicht mehr weit bis zur 180 Millionen-Marke.

Dieser Entwicklung wollen die Dresdner Verkehrsbetriebe mit Linienänderungen, größeren Straßenbahnen und einem dichteren Takt begegnen. Das fängt noch in diesem Jahr an. Die Buslinien 75 (Pirnaischer Platz-Goppeln) und 94 (Postplatz-Cossebaude/Niederwartha) sollen zu einer Linie werden und die Busse ab 2020 alle zehn Minuten fahren. In drei Jahren kommen die Straßenbahnlinien 4, 6, 10, 12 und 13 nicht mehr ohne die ganz langen Züge aus, die jetzt zum Beispiel auf der Strecke der 7 und der 11 fahren. Dann sollen auch die ersten neuen Straßenbahnen im Einsatz sein. Hemmersbach rechnet mit dem Testzug schon im nächsten Jahr. Die breiteren Bahnen sollen zuerst dort fahren, wo die Gleise dafür schon den richtigen Abstand haben und besonders viele Fahrgäste unterwegs sind. Martin Gawalek, zuständig für das DVB-Verkehrsmanagement, kündigt an, dass das die Linien 2, 3 und 7 sein werden. Dafür könnten dann die ersten 30 Meter-Bahnen aufs Abstellgleis fahren. Denn für die kurzen Züge haben die DVB dann kaum noch Verwendung.

Hemmersbach hofft, dass die Planungszeiten für neue Strecken nicht noch länger werden. Würde der Stadtrat jetzt über die Gleisverlängerung am Ullersdorfer Platz in Bühlau entscheiden, könne der Bau der Strecke zur geplanten Gleisschleife an der Rossendorfer Straße vielleicht in drei oder vier Jahren beginnen“, beschreibt er den nötigen Zeitvorlauf für solche Projekte. Dabei baut die DVB-Spitze auf Gremien wie die Lenkungsgruppe Stadtbahn 2020, die bisher gerade ein Mal getagt hat. „Wir wünschen uns solche Gremien, in denen öffentlich diskutiert wird“, sagte Hemmersbach.