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Millionen für eine Augenweide

Mit einem Bürgerfest weihte Cunewalde seinen Polenzpark wieder ein. Zwei Jahre lang wurden hier Schäden beseitigt.

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© Carmen Schumann

Von Carmen Schumann

Cunewalde. Wenn man jetzt unter dem grünen Laubdach über die erneuerten Wege entlang von mehreren Teichen schlendert, mag man es gar nicht glauben, was die Hochwasser von 2010 und 2013 im Polenzpark Cunewalde angerichtet haben. Die Teiche waren damals übergelaufen und Dämme gebrochen.

Jetzt, nachdem alle Schäden beseitigt sind und der Park wieder ein Erholungsort allererster Güte geworden ist, denkt der Cunewalder Bürgermeister Thomas Martolock (CDU) nur noch ungern an den Behördenmarathon zurück, den er bewältigen musste, um die gewaltigen Summen bewilligt zu bekommen, die nötig waren, den Park wieder instand zu setzen. Unterm Strich seien, so sagte das Gemeindeoberhaupt beim Bürgerfest zur Wiedereröffnung des Parks am Sonnabend, seit 2010 rund 2,3 Millionen Euro an Fördergeldern bewilligt worden. Die Gemeinde selbst beteiligte sich an den zweijährigen Baumaßnahmen mit rund 160 000 Euro.

Bauamtsleiterin Andrea Richter sagte beim Rundgang mit der Landschaftsplanerin Ludmila Panse, die vordringlichste Aufgabe sei gewesen, die Teiche so zu ertüchtigen, dass sie zur Hochwasserentlastung beitragen können. Da der Park eine Hanglage hat, muss gewährleistet sein, dass das von oben kommende Wasser gebremst in das Cunewalder Wasser eingeleitet wird. Im Endeffekt sei dies gut gelungen, aber mehr noch – die Teiche sind jetzt wieder eine Augenweide und spenden Kühle. Allerdings seien sie in den letzten Tagen wegen der großen Hitze völlig mit Entengrütze zugewuchert.

Wie Perlen an einer Kette

Die Teichkette ist laut Ludmila Panse das maßgebliche gestalterische Element des Polenzparkes, nachdem das Schloss Obercunewalde nach dem Krieg abgebrochen wurde. Wie Perlen an einer Kette reihen sich der große und der kleine Mühlteich, das Brückenteichel, das „Schwarze Meer“, der Schleienteich, der Inselteich und der Schanzenteich aneinander.

Wiederhergestellt wurden auch die Wege, die teilweise gepflastert wurden. Auf einem kleinen Wegstück konnte sogar noch Pflaster aus alten Zeiten erhalten werden. Im Bereich der alten Mühle, die heute das Lichthaus Kahl beherbergt, befinden sich Gedenksteine, die an die Herren des Schlosses Obercunewalde – Wilhelm von Polenz, der auch als Dichter bekannt wurde, und seinen Sohn Erich von Polenz – erinnern.

Bei der Parkeinweihung dabei war auch der Enkel des Dichters, Hans von Polenz, der jetzt in Bautzen lebt und mit den Besuchern des Bürgerfestes seine Erinnerungen teilte. So auch mit Torsten Hohlfeld, der sich mit der Geschichte Cunewaldes auf einer Internet-Seite und einem Facebook-Account auseinandersetzt. Er sei froh und glücklich, dass der Park auch dank der Pläne und des Wissens früherer Generationen entstanden und nun wiedererstanden ist. Nun sollte sich eine Gemeinschaft zusammenfinden, die sich für den Erhalt des Parkes engagiert. „Ich könnte mir vorstellen, da mitzumachen“, sagte er.