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Millionen verplempert

Ein Kommentar von SZ-Redakteur Andreas Weller zum Missmanagement bei der Sanierung des Kulturpalastes.

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© André Wirsig

Nun haben es die Stadträte belegt: Die Mehrkosten beim Umbau des Kulturpalastes sind in großen Teilen durch Pfusch verursacht. Es wurde mit veralteten Preisen gerechnet, doppelt geplant, ausgeschrieben, ohne das Gebäude ausreichend untersucht zu haben und auch die Planungen waren da noch nicht so weit. Dass es während des Baus noch Änderungswünsche gab und der Denkmalschutz Ansprüche stellte, rundet das schlechte Bild ab.

Der Hammer ist aber, dass immer wieder Geld aus dem Risikobudget genommen wurde. Dieses Geld ist ausschließlich für unerwartete Dinge da. Damit etwa ein pompöses Richtfest zu feiern und vieles mehr, zeigt wie schludrig hier mit unseren Steuergeldern umgegangen wurde. Klar kann der Stadtrat den Bau jetzt nicht stoppen.

Aber Aufklärung ist gefordert. Wer hat das alles entschieden und aus welchen Gründen? In Punkten wie dem mit der extra teuren Wandverkleidung wurde der Stadtrat gar umgangen. Solche Änderungen müssen die Politiker wissen, bevor Tatsachen geschaffen und Millionen verplempert sind.

Der Prüfbericht wirft kein gutes Licht auf die städtische KID, die den Kulti für die Stadt umbaut. Beim Kraftwerk hat es mit der KID deutlich besser geklappt.