Dresden - Beim Streit um Geld für den City-Tunnel in Leipzig hat es einen Durchbruch gegeben. Sachsens Finanzminister Georg Unland (parteilos) und Wirtschaftsminister Thomas Jurk (SPD) einigten sich in einem Gespräch auf die Finanzierung der angemeldeten Mehrkosten in Höhe von 58 Millionen Euro für dieses Jahr, teilten beide Ministerien am Donnerstag mit. 45 Millionen Euro stammen aus der Beteiligung Sachsens am Bau der A 72 (Chemnitz-Leipzig), die vom Bund in diesem Jahr nicht in Anspruch genommen wird. Die restlichen Millionen kommen aus Umschichtungen nicht benötigter Mittel, hieß es. Über diese Lösung hatte am Donnerstag bereits die „Sächsische Zeitung“ berichtet.
Keine Einschnitte bei anderen Projekten
„Die Mehrkosten des City-Tunnels führen nicht zu Einschnitten bei anderen Projekten“, erklärte Unland. Die Kostenexplosion beim Leipziger City-Tunnel war wiederholt in die Kritik geraten. Mit Stand Mitte November 2008 flossen bereits 481,45 Millionen Euro in das Prestigeprojekt. Ursprünglich waren insgesamt 572 Millionen Euro veranschlagt. Sie werden hauptsächlich vom Bund und der EU sowie vom Freistaat und der Stadt Leipzig getragen. Nach einer Hochrechnung der Linken im Landtag könnte die Summe am Ende sogar eine Milliarde Euro betragen. Der vier Kilometer lange Bahntunnel unter der Leipziger Innenstadt soll 2012 fertig sein und den Nahverkehr in der Region Leipzig/Halle schneller machen. (dpa)