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Missbrauch bei der Parkeisenbahn?

Schwerer Verdacht bei der Dresdner Parkeisenbahn: Nach Eingang einer Strafanzeige hat die Staatsanwaltschaft Dresden ein Ermittlungsverfahren gegen einen Mitarbeiter eingeleitet.

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© Sven Ellger

Dresden. Schwerer Verdacht bei der Dresdner Parkeisenbahn: Nach Eingang einer Strafanzeige im April hat die Staatsanwaltschaft Dresden ein Ermittlungsverfahren gegen einen Mitarbeiter der Staatlichen Schlösser- und Gärtenverwaltung eingeleitet. Die Bahn gehört dem Freistaat. Gegen wen oder wie schwerwiegend die Vorwürfe ausfallen, dazu wollten sich weder Staatsanwaltschaft noch Schlösserverwaltung am Montag äußern.

Der Vorwurf muss aber so schwerwiegend gewesen sein, dass die Schlösserverwaltung bereits seit Monaten ein Kinderschutzkonzept erarbeiten lässt, um sexueller Gewalt gegen Minderjährige vorzubeugen. Am heutigen Dienstag will sich Schlösser- und Garten-Chef Christian Striefler zu dem Vorgang in einer Pressekonferenz näher äußern.

Nach SZ-Informationen sind die Eltern der über 200 Kinder und Jugendlichen bei der Parkeisenbahn erst in der vergangenen Woche über den Missbrauchsverdacht informiert worden – acht Monate nach der Strafanzeige. Ob es über den jetzt bekannt gewordenen Verdacht hinaus weitere Vorwürfe gibt, ist derzeit unklar. Gegen den Tatverdächtigen im konkreten Fall habe es in der Vergangenheit keine Ermittlungen oder Verurteilungen wegen sexuellen Missbrauchs gegeben, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft gegenüber der SZ.

Wie das Boulevard-Portal Tag24 berichtet, hat sich der 38 Jahre alte Mann einen Monat nach der Anzeige das Leben genommen. „Das Ermittlungsverfahren wurde eingestellt, wegen des Todes des Beschuldigten“, sagte Oberstaatsanwalt Claus Bogner dem Portal.

Die Parkeisenbahn hieß bis zur Wende Pioniereisenbahn und war am 1. Juni 1950 als Kinderattraktion in Betrieb gegangen. Die fünf Kilometer lange Strecke wird mit historischen Mini-Dampfloks und Elektroloks aus DDR-Zeiten betrieben. (SZ/two/lex/szo)