Von Domokos Szabó
Freital/ Pirna. Nüchternes Informationsvermittlungsgespräch war gestern. Als Montagfrüh ein knappes Dutzend Schüler in der schmucken Pirnaer Jugendstil-Villa der Unternehmensgruppe Heinrich Schmid eintrifft, gibt es für sie das große Programm mit Gewinnspiel, Übungsstrecke, Getränken und Schnittchen. Die 5 000-Mitarbeiter-Firma hat eigens ihre Personalverantwortliche für Mitteldeutschland geschickt, um die 14- und 15-Jährigen für den Malerberuf zu begeistern.
Durchblättern und viel sparen
Es ist der regionale Auftakt für die landesweite Berufsorientierungswoche „Schau rein“. Bis 17. März öffnen Betriebe ihre Türen und laden Schüler – wenn gewünscht samt Eltern – zu sich ein. Für die Jugendlichen ist es die Chance, ihren Traumberuf zu finden. Und die steht nicht schlecht: Die Nachfrage nach Nachwuchs ist groß, das Feld der Bewerber indes überschaubar. Deshalb wurde die Aktion bereits vergangenes Jahr auch Siebtklässlern schmackhaft gemacht . Das kommt Haupt- und Förderschülern entgegen. Für sie beginnt die Orientierung früher als für Realschüler und Gymnasiasten.
Die Sprecherin der Pirnaer Arbeitsagentur, Iris Hoffmann, beobachtet, dass sich die Unternehmen immer mehr für diesen Kreis öffnen. Alles in allem eine günstige Ausgangslage für alle Jugendlichen, wie Landrat Michael Geisler (CDU) zur Auftaktveranstaltung bemerkt. Er gibt sogar eine Art Jobgarantie ab. „Wenn ihr den Abschluss habt, bin ich mir sicher, dass jeder von euch eine Arbeit bekommen wird“, so der Landrat, der mit seiner Wirtschaftsförderung an der Aktion beteiligt ist. „Vor 10, 15 Jahren hätte ich euch das nicht gesagt.“
Top fünf der Berufe
Die Ansprache kommt bei den Jugendlichen gut an. Die fast 15-jährige Lea Lesser freut sich nicht nur über den sympathischen Empfang, sondern auch darüber, dass sie sich hier ganz praktisch ausprobieren kann. Und später vielleicht Malerin werden? Ja, auch das sei für sie vorstellbar.
Bis Sonnabend werden es ihr noch 740 Schüler aus dem Landkreis gleichtun und einen Ausbildungsbetrieb besuchen. Das ist mehr als jemals zuvor. Allein zwischen Altenberg und Sebnitz sind bei 90 Firmen 100 Ausbildungsberufe im Angebot, quer durch alle Branchen. Reinschauen lohnt sich also für die Schüler allemal, auch im Internet.