Dresden. Das Internationale Dixielandfestival in Dresden hat in diesem Jahr gut 300.000 Besucher angelockt - weit weniger als erwartet. „Der Regen hat unsere Bilanz etwas getrübt“, sagte Festivalsprecher Jürgen Richter am Sonntag auf Anfrage. Die Veranstalter zeigten sich dennoch zufrieden, auch wenn sie auf eine halbe Million Gäste gehofft hatten - bei schönem Wetter. Das Spektakel ging am Nachmittag mit dem traditionellen Umzug durch das Dresdner Zentrum zu Ende. Sechzehn Bands spielten auf zwölf fahrenden Lastwagen.

Bei der 43. Ausgabe des Festivals sorgten seit einer Woche insgesamt 44 Bands und Solisten aus zwölf Ländern auf 63 Bühnen in Sälen und unter freiem Himmel für den typischen Oldtime Jazzsound. Fast die Hälfte der insgesamt 142 Stunden Musik war für Zuhörer kostenfrei, auf die Jazzmeile im Zentrum kamen am Samstag allein 150.000 Fans. Die Meile sorgt derzeit allerdings für Misstöne zwischen der Sächsischen Festivalvereinigung und der Stadt.
Dresden wolle 16.000 Euro Nutzungsgebühren für die Fläche, sagte Festivalchef Joachim Schlese am Samstag. Es gebe zwar die Zusage, dass die Summe aus der Wirtschaftsförderung rückvergütet werde. „Wenn das nicht funktioniert, müssen wir unser Konzept ändern, denn ein Minus können wir uns nicht leisten“, so Schlese. Gefährdet sind auch Veranstaltungen für Kinder und Behinderte, nachdem das Rathaus den 5.000-Euro-Zuschuss kurzfristig halbierte. Die Festivalmacher suchen für die Zukunft nach Alternativen.
Die 1971 begründete Veranstaltung finanziert sich über Einnahmen, durch Partner und Sponsoren, nicht über öffentliche Gelder. Das Interesse an einer Teilnahme ist laut Schlese so groß, dass Musiker aus aller Welt derzeit sechs bis acht Jahre darauf warten. In diesem Jahr war der 10.000. Musiker dabei. Das nächste Dixie-Festival findet vom 11. bis 18. Mai 2014 statt. (dpa)