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Mit dem Hobby auf den Markt

Mit Vielfalt locken die Aussteller ins Kloster Buch. René Weber bringt den Besucher mit seinen Instrumenten die Flötentöne bei.

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© André Braun

Von Eric Mittmann

Leisnig. Immer wieder greift René Weber zu einer seiner Flöten und lässt mittelalterliche Töne erklingen. „Meine Modelle ergeben eine didaktische Reihe. Für die Kleinen habe ich Kuckucks-Geräusche und Dreiklänge, die Großen können sich dann schon an Penta- und Neuntonflöten versuchen“, so der Leipziger Flötenbauer.

Beim ersten Kunst- und Handwerkermarkt des neuen Jahres im Kloster Buch hatten Organisatoren um Holger Stein offenbar alles auf Vielfalt gesetzt. Von Glasperlenherstellern über Floristen und Porträtmaler bis hin zu Saftherstellern und Töpfern war alles vertreten, was das Besucherherz begehrt. „Die Planung beginnt bereits im November und ist ein langwieriger Prozess. Wir wollen natürlich auch ein gewisses Niveau mit unserem Markt präsentieren“, meint Stein.

Dass sich dieser Prozess bezahlt macht, bestätigt der Zuspruch bei René Weber, der mit seinen musikalischen Einlagen immer wieder die Aufmerksamkeit der Besucher auf sich zieht. „Ich bin Saxofonist und auch über die Folkszene zu diesem Handwerk gekommen. Ein Freund hat mir das Ganze beigebracht und eine Zeit lang habe ich sogar davon gelebt“, erzählt der Flötenbauer.

Den Traum, vom eigenen Handwerk zu leben, hat sich Corinna Senf bereits seit langem erfüllt. Seit mittlerweile zehn Jahren ist ihr Stand ein fester Bestandteil des Kunst- und Handwerkermarktes, auf dem sie ihre Tonfiguren, sowie im Sommer Blumen und Kräuter anbietet. „Ich war früher Sekretärin, wollte allerdings immer etwas Kreatives machen. Irgendwann habe ich angefangen, gefundene Tonscherben zu verarbeiten und als es dann zu viele Sachen wurden, habe ich damit begonnen, diese zu verkaufen“, so die Töpferin. „Das Schönste ist es doch, wenn man auf dem Markt ist. Man verkauft seine Waren, trifft die Leute und hat immer ein paar interessante Gespräche. Gerade hier im Kloster Buch gebe ich die Standmiete dafür gern ab.“

Auch Eric Brabant ist nun bereits zum sechsten Mal auf den Märkten im Kloster Buch anzutreffen. Seine Brennerei in Marbach baute er vor zwei Jahren „Bereits zuvor habe ich allerdings schon Wein hergestellt. Zum Brennen bin ich dann über den Whisky gekommen. Damals war es noch schwierig, einen guten, fruchtigen Whisky in Deutschland zu finden. Also habe ich einfach meinen Eigenen gebrannt“, meint Brabant.

Das Herstellungsverfahren erarbeitete er sich damals selbst. Heute produziert der Marbacher neben Whisky auch Gin, Branntweine und Absinth, wobei er größtenteils regionales Obst verarbeitet und auf Farbmittel und Aromen verzichtet. „Die nächsten zwei Jahre werden noch hart, weil das Geld direkt in den Whisky fließt und ich diesen noch nicht verkaufen darf. Sobald der Erste dann raus ist, wird es besser. Wir haben sogar schon Expansions- und neue Baupläne.“

Von Expansion kann auch René Weber sprechen, der seine Flöten zukünftig auch nutzen möchte, um Kindern Musik näher zu bringen. „Ich gehe mit den Kleinen die verschiedenen Notenarten durch, lasse sie Melodien zusammenbauen und wenn die Konzentration mal nachlässt, machen wir zusammen Musik“, erklärt der Leipziger. „Auch deswegen ergeben meine Flöten eine didaktische Reihe.“

Dass das Niveau und die Vielfalt auf den Märkten im Kloster Buch bei den Besuchern gut ankommt, bestätigte Sabine Otto, die laut eigener Aussage schon zu den Dauergästen gehört. „Es gefällt mir jedes Mal und es sind auch immer Sachen dabei, die ich gern kaufen würde“, meint sie. „Man kommt ja schließlich nicht nur wegen des Essens hierher.“

Dem kann Corinna Senf nur zustimmen, deren Teilnahme beim nächsten Markt bereits fest steht. „Ich bin immer angemeldet“, sagt sie.