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Mit Glasinvest in Radebeul geht es voran

Die Stadträte im Bauausschuss haben das Auslegen des Planes beschlossen. Die nächsten Schritte sind weiter große.

Von Peter Redlich
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Das Gelände mit einer Größe von rund 15.000 Quadratmetern an der Meißner Straße in Radebeul ist seit mehr als zehn Jahren eine ungenutzte Brache. Nun sollen auf dem Ex-Glasinvest-Gelände 124 Wohnungen errichtet werden.
Das Gelände mit einer Größe von rund 15.000 Quadratmetern an der Meißner Straße in Radebeul ist seit mehr als zehn Jahren eine ungenutzte Brache. Nun sollen auf dem Ex-Glasinvest-Gelände 124 Wohnungen errichtet werden. © Norbert Millauer

Radebeul. Da fällt manchem ein Stein vom Herzen. Zuerst dem Radebeuler Investor Peter Heil, dann den Architekten vom hiesigen Büro AT2 mit Frank Mehnert und Dirk Georgi und nicht zuletzt Frank Stritzke, dem Geschäftsführer der Volkssolidarität Elbtalkreis. Der Plan für Radebeuls nächstes großes Baugebiet kann ausgelegt werden. Das haben die Stadträte in nicht öffentlicher Sitzung diese Woche nach nochmaliger Diskussion beschlossen.

Das Gelände mit einer Größe von rund 15 000 Quadratmetern an der Meißner Straße in Radebeul ist seit mehr als zehn Jahren eine ungenutzte Brache. Vor drei Jahren wurde das Gebäude der ehemals in Radebeul ansässigen Firma Glasinvest abgerissen. Seitdem wird hier nur Bauschutt und Erdaushub abgeladen.

Das Areal soll im Osten der Stadt das nächste große Wohngebiet werden. Direkt davor planen die Dresdner Verkehrsbetriebe und die Stadt Radebeul, die Meißner Straße zu erneuern und eine neue Haltestelle anzulegen.

Insgesamt sollen auf dem Ex-Glasinvest-Gelände 124 Wohnungen errichtet werden. Zwei große Gebäude sind an der Hauptstraße, Ecke Meißner Straße und direkt an der Meißner Straße geplant. Die WG Lößnitz sieht ihren Bau an der Meißner Straße, Ecke Freiligrathstraße mit weiteren Wohnungen vor. In den großen Häusern sind 63 Wohnungen geplant, welche die Volkssolidarität Elbtalkreis mit ihren Mietern beziehen will. Statt Balkone sind für die Wohnungen zur Meißner Straße verglaste Wintergärten, die den Schall abhalten, vorgesehen.

Im hinteren Bereich des Geländes sind sechs Einzelhäuser mit insgesamt 61 Wohnungen geplant. 23 davon werden Vierraumwohnungen sein, zum Beispiel für junge Familien, mit Größen etwas unter 100 Quadratmetern und Mieten teils noch unter zehn Euro.

Anders als bisher sieht Investor Peter Heil jetzt Mietwohnungen vor. Die Abstände zwischen den Häusern sind inzwischen größer als in den bisherigen Planungen. Dafür fällt etwa acht Prozent Wohnfläche weg. Unter den Häusern wird eine große Tiefgarage mit etwa 150 Stellplätzen angelegt. Für das Grundstück der WG Lößnitz ist eine eigene Tiefgarage vorgesehen. Alle Gebäude werden der Gegend angepasste spitze Ziegeldächer bekommen.

So sollen die neuen Wohngebäude auf der brachliegenden Fläche in Radebeul Ost angeordnet werden. 
So sollen die neuen Wohngebäude auf der brachliegenden Fläche in Radebeul Ost angeordnet werden.  © ATZ Architektur Tragwerk Radebeul, Luftbild: GeoSN

Die jetzt großzügiger angelegten Freiflächen zwischen den Gebäuden sehen Wege und eine Erschließungsstraße vor, die nur innerhalb der Wohnanlage genutzt werden. Für die Freiflächenplanung zeichnet die Landschaftsarchitektin Grit Heinrich aus Radebeul verantwortlich. Sie hat einen großen Spielplatz zwischen den Wohnungen der Volkssolidarität und den sechs Mehrfamilienhäusern vorgesehen.

Architekt Frank Mehnert: „Jetzt steht die Kubatur der Gebäude. Was nun folgen muss, ist die Genehmigungsplanung – heißt, die innere Ausgestaltung der Häuser.“ Dazu gehört die Abstimmung mit der Volkssolidarität, wie deren Wohnungen aufgeteilt werden sollen. VS-Geschäftsführer Frank Stritzke sagt, dass seine Mannschaft beim Planen ist. Es sollen Zwei- und Dreiraumwohnungen werden.

Mit den Planungen für alle Gebäude, so Mehnert, werden vier bis fünf Mitarbeiter ein Dreivierteljahr zu tun haben. Ziel des Investors ist es, möglichst im September 2019 mit den Bauarbeiten zu beginnen.

Radebeuls Baubürgermeister Jörg Müller (parteilos) nennt ab jetzt die nächsten Schritte, die für ein solches Vorhaben gegangen werden müssen: Es gibt Januar/Februar eine erste Auslegung der Pläne, die auch im nächsten Amtsblatt veröffentlicht werden. Dem folgt eine Auswertung der möglichen Einwendungen.

Im Stadtentwicklungsausschuss wird alles erneut besprochen, bevor der Bebauungsplan als Beschluss in den Stadtrat kommt. Zugleich wird mit dem Bauantrag des Investors gerechnet. Der Baubürgermeister geht davon aus, dass bis Jahresende 2019 Baurecht für den Standort Glasinvest-Areal hergestellt sein könnte.