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Mit Herz und Schnauze

20 Jahre spielen die Grünlichtenberger Theater und sorgen für Stimmung und gute Laune. Diesmal feiern sie „Jubiläumsgeburtstag“.

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© Dietmar Thomas

Von Wilrun Wagner

Grünlichtenberg. Klaus Tast gehört zum „Urgestein“ der Grünlichtenberger Theatergruppe. Er tritt vor den Vorhang und bekommt stürmischen Applaus. Erst danach kommt er zu Wort. „Oma Breimeier feiert ihren 75. Geburtstag und dazu sind viele Gäste eingeladen“, sagt er.

Leider habe Frau Merkel kurzfristig abgesagt. „Wir wollen nicht abseits stehen und der Oma herzlich gratulieren“, sagt er und übt mit den Besuchern das Geburtstagsständchen ein – auf deutsch, sonst verstehe es die Oma nicht. Das Publikum im ausverkauften Theatersaal stimmt mit ihm „Zum Geburtstag viel Glück“ an. Dann nimmt das Spiel seinen Lauf.

Die Grünlichtenberger haben sich zu ihrem 20-jährigen Bestehen das Stück ausgesucht, mit dem alles begann, nämlich den 75. Geburtstag der Oma Breimeier. Klaus Tast hat es umgeschrieben und erweitert, sodass zum „Jubiläumsgeburtstag“ Gäste aus Stücken, die im Laufe der vielen Jahre aufgeführt wurden, erscheinen und auf humorvolle Weise der Jubilarin gratulieren. Urkomisch und ziemlich verkalkt treten die Oma und noch mehr der Opa zur Feier auf und sorgen mit den Geburtstagsgästen für Lachsalven. Wenn sie die Familie ins Altersheim bringen möchte, dann haben die beiden Senioren ganz andere Pläne. Sie fliegen einfach nach Bali und die Familie sieht das Erbe schwinden.

20 Jahre gibt es die Theatergruppe Grünlichtenberg. „Wir haben nicht gedacht, dass wir so lange durchhalten und so erfolgreich sind“, sagt Elke Schlieder, die Leiterin der Gruppe. Sie seien in den vielen Jahren eine richtige kleine Familie geworden mit Zu- und Abgängen, fügt sie hinzu.

Monika Schlimpert und Kati Terp haben bereits im ersten Stück mitgespielt. Roswitha Braune und Thomas Straube waren damals schon Oma und Opa. „Ich habe die Gruppe mit gegründet und war 18 Jahre dabei. Ich habe immer gesagt, wenn es noch mal aufgeführt wird, spiele ich wieder die Oma“, sagte Braune und hat es mit Freude getan. Für „die richtige Familie“ der Gruppe steht Julia Weigel. Sie war zur ersten Aufführung als dreijähriges Mädchen als Besucherin dabei. Heute spielt sie selbst mit und gab die lustige Putzfrau.

Und wie steht es mit dem Nachwuchs? „Den suchen wir uns schon zu den Krippenspielen aus und warten, bis er herangewachsen ist. Eher fehlen uns ältere Darsteller“, erklärt Schlieder. „Im Döbelner Theater zu spielen, ist für uns ein Höhepunkt, denn sonst gastieren wir in Kulturhäusern. Im Theater werden unsere Wünsche berücksichtigt und wir fühlen uns gut betreut.“