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Mit Lob geht Lernen leichter

Ein kleiner Zettel an der Pinnwand der Großharthauer Grundschule begeistert auf Facebook. Was er bedeutet.

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© Carolin Menz

Von Carolin Menz

Großharthau. Es sind nur ein paar Zeilen, die da auf einem laminierten Zettel an der Pinnwand der Grundschule Großharthau hängen. Doch diese Zeilen berühren und gefallen tausendfach auf der Facebook-Seite der SZ. Hier landeten sie als Foto nach einem Besuch der SZ in der Grundschule. „Was Kinderohren hören wollen“ steht da geschrieben: 1. Ich hab dich lieb!, 2. Ich glaub‘ an dich!, 3. Gut gemacht!, 4. Du bist etwas Besonderes!, 5. Ich bin stolz auf dich.

Was steckt hinter dem Bild auf der Pinnwand im Schulflur, das so viel Zuspruch fand? „Ich finde das einfach sehr schön“, sagt Schulleiterin Regine Heitz. „Das sind Sätze, die jeder gerne hört, nicht nur Kinder.“ Sie hat die Zeilen aus dem Internetportal „Zaubereinmaleins“ ausgedruckt. „In der Schule leben wir nach diesen Prinzipien ja auch täglich“, sagt Regine Heitz. Sie meint damit, dass Kinder immer wieder gelobt werden – über die Bienchen und Motivstempelchen unter gelungenen Klassenarbeiten hinaus. Mit netten, mit einfühlenden Worten oder auch mal einem kurzen Streicheln über den Kopf. Sei es nach einer guten Leistung, einem tollen Bild im Kunstunterricht, einem flinken Lauf im Sport. Ein einfaches „Das hast du aber toll gemacht“ freut jedes Kinderohr und spornt unheimlich an.

Anerkennung ist wichtig

„Lob und Anerkennung sind für Kinder unheimlich wichtig, das motiviert beim Lernen. Und Lernen ohne Freude funktioniert doch nicht“, sagt Regine Heitz. Sie ermuntert Eltern immer wieder, es den Lehrern daheim gleich zu tun. Das Loben im Alltag käme ja viel zu kurz. „Gerügt ist immer schnell. Wenn etwas nicht klappt, will man das abstellen, weil es stört. Wenn aber etwas gut läuft, wird das meist viel zu wenig wahrgenommen“, sagt Regine Heitz.

Sie selbst will sich da gar nicht ausnehmen. Sie wisse aber sehr wohl, dass auch ein Lehrerteam motiviert und gelobt werden muss, umso engagiert zu unterrichten, wie es ihre vier Lehrerinnen in Großharthau tun. „Die einzelnen Lehrer bekommen von mir natürlich auch außerhalb der Dienstberatungen anerkennende Worte“, sagt die Chefin. Es trage zur Zufriedenheit ihres kleinen Teams bei und zum guten Klima untereinander – von dem letztlich die Schulkinder profitieren.

Überhaupt legt Regine Heitz viel Wert auf das Miteinander in der kleinen Landschule. So werden die Geburtstagskinder eines jeden Monats auf Fotos gezeigt. Daten und Bilder dafür werden fleißig gesammelt. Die Drittklässler eines jeden Jahrgangs sind für die Präsentation der Geburtstagskinder zuständig. Sie tun es gern. Jeden Monat gibt es an der Wand außerdem einen neuen „Spruch des Monats“, die Zweitklässler wählen ihn aus, sagt Regine Heitz. Die Schulleiterin ist ein großer Fan von Sprüchen – und wundert sich nicht, dass das Blatt an der Pinnwand so viel Begeisterung ausgelöst hat.