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Mit Magd Johanna auf Eiersuche

Dabei erfahren die Kinder Interessantes über Osterbräuche in alten Zeiten. Am Ende gibt es für alle eine Überraschung.

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Patrizia Spruck geht als Magd Johanna im Stadt- und Museumshaus Waldheim mit Kindern auf die Suche nach Ostereiern.
Patrizia Spruck geht als Magd Johanna im Stadt- und Museumshaus Waldheim mit Kindern auf die Suche nach Ostereiern. © Dietmar Thomas

Von Helene Krause

Waldheim. Kinder toben durch das Stadt- und Museumshaus in Waldheim. Gemeinsam mit Magd Johanna, alias Patricia Spruck, suchen sie nach Ostereiern.

16 Kinder sind am Nachmittag des Ostersonntags zu der Veranstaltung gekommen. Zu denen gehört Alexa Kissig aus Waldheim, die von ihrer Oma Kerstin begleitet wird. „Wir haben es nicht weit und man kann auch in unserem Ort etwas erleben“, meint Kerstin Kissig.

Die Kinder bewegten sich ähnlich wie bei einer Schnitzeljagd durch das ganze Haus. Dabei mussten sie mehrere Ostereier finden. Auf jedem stand einen Hinweis, wo das nächste Ei versteckt war. Doch bevor sie am Ende eine kleine Osterüberraschung erhielten, erzählte Magd Johanna ihnen von alten Osterbräuchen. So erfuhren die Mädchen und Jungen, dass auch die Kinder der Familie Riehle vor 200 Jahren schon Ostereier gesucht haben. Christian Friedrich Riehle gehörte das Haus um 1771. „Vor vielen hundert Jahren schenkte man sich Eier, weil sich die Leute auf den Frühling freuten“, sagte Magd Johanna. „Das Ei steht für den Frühling, für Auferstehung und Leben.“ Im Eingangsbereich fanden die Kinder dann auch das erste Ei. Das gab ihnen den Hinweis, dass ein weiteres Ei in der oberen Etage, in einem Raum der Georg Kolbe-Sammlung versteckt war. Dort erzählte Magd Johanna von Georg Kolbe und sie und die Kinder beantworteten die Frage, womit man früher die Ostereier gefärbt hat. Rote Beete, Kirschbaumrinde, Safran, Kamillenblüten und andere Naturstoffe standen damals den Hausfrauen zum Eierfärben zur Verfügung. Weil die Hühner ununterbrochen Eier legen, auch in der Fastenzeit, kochte man die Eier und färbte sie je nach Fastenwoche rot, grün, gelb, blau oder braun. So wusste man, welche Eier zuerst gegessen werden mussten.

Auch bei den Tieren, die Georg Kolbe gefertigt hat, war ein Osterei versteckt. Das führte die Kinder auf den Dachboden zu einem Koffer mit Florena-Produkten. Dort erfuhren sie, was es mit dem Brauch auf sich hat, Osterwasser zu holen. Dazu mussten die Mädchen, die durch das Wasser schön werden wollten, noch vor Sonnenaufgang die Quelle erreichen und sie durften auf dem Weg weder reden noch lachen. Der Hinweis auf einem weiteren Ei auf dem Dachboden führte die Kinder wieder hinunter ins Erdgeschoß. Dort warten ihre Osterüberraschungen: ein gekochtes buntes Ei, eine kleine Tafel Schokolade sowie ein Ostergruß in Form einer Zeichnung des Waldheimer Heimatzeichner Kurt Rübner.

Die Ostereiersuche war die erste Veranstaltung für Kinder im Museumshaus. In diesem Jahr sind auch noch Adventsführungen mit kleinen Weihnachts- und Nikolausbräuchen sowie für die Sommer- und Herbstferien Bastelangebote oder Geschichtstouren durch Waldheim geplant.