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Darum bleibt die Commerzbank in Neustadt

Mit neuen Angeboten wurden Kunden gewonnen. In zwei Sparten gibt es Wachstum.

Von Ingolf Reinsch
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Alexander Brauer ist als Marktbereichsleiter für die Commerzbank-Filialen in Bautzen, Bischofswerda und Neustadt verantwortlich.
Alexander Brauer ist als Marktbereichsleiter für die Commerzbank-Filialen in Bautzen, Bischofswerda und Neustadt verantwortlich. © Dirk Zschiedrich

Die Commerzbank mit ihren Filialen in Bautzen, Bischofswerda und Neustadt hat im vergangenen Jahr Kunden hinzugewonnen und mehr Kredite ausgereicht. Im Privatgeschäft stieg die Zahl der Kunden in der Region um insgesamt 300 auf 15 800, sagte der für die drei Filialen zuständige Marktbereichsleiter Alexander Brauer am Montag in einem Pressegespräch. Den größten Zuwachs mit 165 Neukunden gab es in Bautzen. In Neustadt waren es 100, in Bischofswerda 35. Neben dem kostenfreien Girokonto mit Startguthaben sind es auch digitale Angebote, mit denen die Privatbank Kunden in der Region überzeugen möchte. Fast jeder zweite Privatkunde nutze mittlerweile das Online-Banking. Die Nutzung der Banking-App stieg im vergangenen Jahr um 42 Prozent, sagte Alexander Brauer. Das Geschäftsvolumen im Privatkundenbereich, also Kundeneinlagen und ausgereichte Kredite, wuchs in der Region im Jahr 2018 um drei Millionen auf 249 Millionen Euro. 

Auf Neustadt, wo die Commerzbank 4 170 Kunden betreut, entfallen davon 53 Millionen Euro. Sowohl bei Immobilienfinanzierungen als auch bei Ratenkrediten verbuche man ein Wachstum, sagte Alexander Brauer. Die Ratenkredite nannte er als Beispiel für die Digitalisierung von Bankdienstleistungen, die Teil der Strategie „Commerzbank 4.0“ sind. Wenige Daten werden in den Computer eingegeben. Einnahmen und Ausgaben des Kunden, dessen Bonität und die weiteren Voraussetzungen für einen Kredit werden sofort geprüft. „Die Entscheidung bekommt der Kunde innerhalb weniger Minuten. Wer am Vormittag den Vertrag abschließt, kann schon am Nachmittag das Guthaben auf seinem Konto haben“, so der Regionalleiter. 

Drei Mitarbeiter in Neustadt

Auch die Baufinanzierungs-App ist ein Beispiel für die Digitalisierung. „Unser Sorgenkind“ nannte Alexander Brauer die Geldanlagen. Eine Vielzahl der Kunden setze weiterhin aufs Sparbuch, auch wenn die Guthaben dort aktuell nicht verzinst werden. Doch: „Die Commerzbank wird keine Negativzinsen auf Guthaben erheben. Das schließen wir aus“, betonte der Banker. Auch im Geschäft mit Selbstständigen, Freiberuflern und Unternehmen mit einem Jahresumsatz von bis zu 15 Millionen verbucht die Commerzbank ein Plus: Das Geschäftsvolumen in den drei Geschäftsstellen wuchs von 113 Millionen Euro im Jahr 2017 auf 129 Millionen Euro im Jahr 2018.

Treiber waren hier vor allem Immobilienfinanzierungen und Investitionskredite. Die Zahl der Unternehmenskunden ist um 45 leicht gewachsen und liegt jetzt bei knapp 2 300 in der Region. „Mit neuen digitalen Angeboten wie der Liquiditätsprognose „Cash Radar“ und einer Plattform zur Vermittlungen von Unternehmensnachfolgern wollen wir weiter Kunden der Wettbewerber überzeugen“, erklärte Alexander Brauer. Firmen mit einem Jahresumsatz über 15 Millionen Euro werden von Dresden aus betreut.

Die Commerzbank beschäftigt an allen drei Standorten 31 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, davon zwei Lehrlinge. Die Bautzener ist mit 23 Mitarbeitern die größte der drei Geschäftsstellen. Doch auch die beiden kleineren Filialen in Bischofswerda (vier Mitarbeiter und aktuell ein Lehrling) sowie Neustadt (drei Mitarbeiter) haben Zukunft, versichert Alexander Brauer. Die Commerzbank unterhält bundesweit reichlich 1 000 Filialen. „Bei dieser Dichte soll es bleiben.“