Kamenz
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Mit Super Mario zum Rosenmontagszug

Die Nucknitzer Karnevalisten bauen an ihrem Umzugswagen für Wittichenau – und hoffen, dass er dem Urteil der Kappenbrüder Stand hält.

Von Bernd Goldammer
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Die Nucknitzer Karnevalisten bereiten sich auf den Rosenmontagsumzug in Wittichenau vor.
Die Nucknitzer Karnevalisten bereiten sich auf den Rosenmontagsumzug in Wittichenau vor. © Bernd Goldammer

Nucknitz. Der traditionsreiche Rosenmontagszug in Wittichenau steht an. Und die Nucknitzer Narren sind gut darauf vorbereitet. Mehrere Stunden lang wird sich ein bunter Karnevalszug durch die Stadt bewegen. Es ist schon die 314. Karnevalssaison. Viele Karnevalswagen aus allen Himmelsrichtungen sind zu diesem alljährlichen Straßenspektakel gebaut worden. Schon ab 13.30 Uhr vereinen sie sich mit unterschiedlichen Themen zu Politik und Zeitgeschehen bei dem Großereignis.

Zum vierten Mal in Folge wird auch ein Wagen aus Nucknitz dabei sein. Wenn der Schlachtruf „Haudi-Gaudi“ erklingt, dann kommt er sicher von einem Wagen: Der ist 17 Meter lang, vier Meter hoch und drei Meter breit. Er wird von einem weißrussischen Traktor Marke Belaruss gezogen. „Super Mario“, ein Oldie-PC-Spiel aus dem Beginn des Computer-Zeitalters, wird das diesjährige Thema sein.

„Seit November haben wir an unserer Gestaltungsidee gearbeitet“, sagt Andreas Rehork aus Höflein. Der Wagenbau in der fünften Jahreszeit hat Jugendliche aus der Umgebung zusammengebracht. In der Scheune von Landwirt Bresan wird immer noch geschraubt, gemalert und geschliffen. Hier betätigen sich Handwerker der verschiedensten Branchen zusammen mit Computerexperten, Krankenpflegerinnen, Polizisten, Landwirte. Alle legen Möglichkeiten und Können zusammen und lernen dabei vieles voneinander. Die Arbeiten stehen kurz vor dem Abschluss. Sonntagnachmittag kommen die Wittichenauer Kappenbrüder zur Abnahme des Wagens.

Kartoffelsuppe für 60 Leute

Sie prüfen das lustige Gefährt ziemlich gründlich. Denn alle technischen Vorgaben der Veranstalter müssen genau eingehalten sein. Doch Andreas Rehork, ist guter Dinge. „Wir sind ein starkes Team aus 22 Leuten und machen das ja auch nicht zum ersten Mal“, betont Johannes Pötschke aus Wittichenau. Da entsteht sofort die Frage: Was bewegt junge Leute, sich über längere Zeit so einer anspruchsvollen Aufgabe zu widmen? „Zuerst geht es uns um den Spaß und die Freude am karnevalistischen Treiben. Ganz wichtig ist uns aber auch, dass wir auf diese Weise unsere Freundschaft pflegen können“, sagt Andreas Rehork.

Die Kappenbrüder werden im Sorbischen gleich an mehreren Orten erwartet. Wenn sie ihre Abnahme beendet haben, dann gibt es noch ein kleines Fest. Dazu kommen die Einwohner der Region zusammen. Der Clou: Vor der Bresan-Scheune wird von den Jugendlichen eine sorbische Kartoffelsuppe über offenem Feuer gekocht. Auch das hat Tradition. Sponsoren sind eingeladen. Dazu kommen Eltern und Großeltern, Geschwister und Freunde der Wagenbauer. Etwa 60 Personen werden zu bewirten sein. Dabei kann das neue Karnevals-Gespann noch einmal besichtigt werden. Wie in jedem Jahr wird dabei gefachsimpelt. Am Montagmorgen gegen 8.30 Uhr beginnt dann die Fahrt nach Wittichenau. Über drei Stunden werden die 22 Teilnehmer unterwegs sein.

Getafelt wird gegen 12 Uhr gleich auf dem närrischen Wagen. Diese Mahlzeit wird von der Fleischerei Ziesch aus Panschwitz-Kuckau gestiftet. Über so viel Unterstützung freuen sich die karnevalistischen Wagenbauer aus Nucknitz. Schließlich sagt das ja auch vieles über Anerkennung und Gemeinsamkeiten in der Region aus, die über die zurückliegenden Jahre aufgebaut und gepflegt worden sind.

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