Von Sven Görner
Bärnsdorf. Es hat ein paar Jahre gedauert. Doch seit vergangener Woche steht das neue Feuerwehrauto in dem 2013 fertiggestellten Gerätehaus in Bärnsdorf. Offiziell gehört der Einsatzleitwagen – kurz ELW – zur dortigen Ortswehr. Genutzt wird er künftig aber bei Einsätzen im gesamten Radeburger Stadtgebiet. Unabhängig davon, welche der sechs Ortswehren dorthin ausrückt.
Mit dem Kauf des 92 500 Euro teuren Fahrzeugs – 39 000 Euro davon sind Fördergelder – hat die Stadt jetzt eine der im aktuellen Brandschutz-Bedarfsplan festgeschriebenen Maßnahmen umgesetzt. „Bereits 2006 war darin für Bärnsdorf die Anschaffung eines Mannschaftstransportwagens (MTW) beziehungsweise eines ELW aufgenommen worden“, sagt Stadtwehrleiter Marcus Mambk. Vor drei Jahren wurde der Plan dann noch einmal überarbeitet. „Weil es für den ELW eine höhere Förderung gab, wurde schließlich dessen Kauf beschlossen.“
Mit dem neuen Fahrzeug erfüllt die Stadt zudem eine Forderung der Alarm- und Ausrückeordnung des Landkreises. Diese sieht vor, dass es künftig in jeder Kommune ein Führungsfahrzeug geben soll. Werden mindestens zwei Löschfahrzeugen alarmiert, soll auch das Führungsfahrzeug mit ausrücken. Aus dem ELW soll dann der Einsatz vor Ort koordiniert werden.
„Besonders bei größeren Einsätzen gibt es eine Vielzahl von Aufgaben zu erledigen, von denen Außenstehende überhaupt nichts mitbekommen“, sagt der Stadtwehrleiter. Zum einen dienen diese dazu, den Einsatz so effizient wie möglich zu gestalten. Zum anderen aber auch der Sicherheit der Helfer. „Die eingesetzte Atemschutztechnik muss überwacht werden, es ist wichtig zu wissen, wo welche Fahrzeuge stehen, wer für welchen Abschnitt zuständig ist und welcher Wechsel beim Personal stattfindet. Am Ende muss der Einsatz lückenlos dokumentiert sein.“
Der neue Radeburger ELW ist dafür bestens ausgerüstet. So gibt es zwei Kommunikationsplätze, zu denen auch drei Funkgeräte gehören, um unter anderen den Kontakt zur Leitstelle zu halten. An einem großen Besprechungstisch ist Platz für fünf Leute. Zur Ausstattung gehören zudem neben zwei Laptops auch Drucker und Faxgerät. „Im Dachhimmel befindet sich zudem ein großer Monitor zur Lagedarstellung. Und natürlich haben wir auch die Feuerwehrpläne für wichtige Gebäude und Bereiche an Bord. Sowohl in analoger als auch in digitaler Form“, ergänzt Marcus Mambk.
Wie wichtig ein solches Führungsfahrzeug ist, habe sich in den vergangenen Jahren bei Großereignissen schon mehrfach gezeigt. Bisher haben auch die Radeburger bei Bedarf auf die zwei ELW des Landkreises zurückgegriffen. Eines davon ist in Weinböhla stationiert. „Aber wenn wie seinerzeit beim Tornado der Bedarf woanders größer ist, kann dieses eben auch ganz schnell woanders hingeschickt werden“, weiß der Stadtwehrleiter. Der ebenfalls für die Radeburger Ortswehren benötigte neue MTW steht inzwischen übrigens in Berbisdorf. „Und die fünf Plätze im ELW können ja auch genutzt werden, um Kameraden mit zum Einsatzort zu nehmen.“
Damit das neue Auto auf seinem geplanten Platz im schmucken Gerätehaus stehen kann, wird neben dem Gebäude gerade noch eine große Garage fertiggestellt. Das Geld dafür kommt zu 100 Prozent vom Landkreis. Denn untergebracht werden soll dort das ABC-Erkundungsfahrzeug des Landkreises, das in Bärnsdorf stationiert ist, und mit speziell ausgebildeten Kameraden der Ortswehr zum Einsatz kommt. Bisher stand das Auto mit im Gerätehaus.