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Moderne Landwirtschaft 2020

Moderne Informations- und Kommunikationstechnik sorgen in der Industrie für zahlreiche Veränderungen.

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© James De Mers

Auch vor der Landwirtschaft macht die Digitalisierung keinen Halt. Wie modern landwirtschaftliche Betriebe bereits sind und welche Pläne noch umgesetzt werden.

Digitalisierung schreitet voran

Bereits seit einigen Jahren geistert der Begriff "Digitalisierung" durch viele Betriebe. Die Vernetzung von Technologien und Strukturen soll Arbeitsprozesse vereinfachen. Auch in der hauptberuflichen Landwirtschaft hat, dem Kostendruck von großen Lebensmittelketten folgend, in den letzten Jahren ein Umdenken stattgefunden. Mittlerweile nutzen bereits mehr als die Hälfte aller deutschen Landwirtschaftsbetriebe die Chancen digitaler Lösungen die es ermöglichen sollen, mit immer weniger Mitarbeitern immer mehr Output zu erzeugen. Um die teuren Umweltvorgaben zu erfüllen sind teilweise massive Investitionen nötig. Häufig bleibt dabei aber das Personal auf der Strecke, denn auch in der Landwirtschaft wird Effizienz – wie in jeder anderen Branche auch – großgeschrieben. Hier verdienen in der Regel nur die großen Hersteller gesunde Margen.

Es gibt aber auch die „andere“ Landwirtschaft, die von viel Idealismus geprägt ist und häufig – oft zwangsweise – im Nebenerwerb laufen muss. Hier werden aus Kostengründen nur konventionelle Maschinen und Zusatzgeräte genutzt und nachgefragt, die sich trotzdem durch hohe Effizienz auszeichnen aber ein hervorragendes Preis-Leistungsverhältnis bieten.

Egal ob Bodenfräsen zur Humus-Anreicherung ohne teuren Dünger (aktuelle Grundwasser-Diskussion und drohende EU-Strafen für Deutschland) oder die klimabedingte Borkenkäfer-Problematik kleiner Waldstück-Besitzer, die dringend leistungsstarke Holzschredder zu bezahlbaren Preisen benötigen, die Nachfrage attraktiver Anbaugeräte für Traktoren und Schlepper für kleine und mittlere Ackerflächen wächst rasant, wird aber von den arrivierten Hersteller größten Teil gar nicht bedient, da die margenverwöhnte Industrie hier nichts verdienen kann. Zum Glück gibt es aber auch motiviertere Hersteller, die hier in die Bresche springen.

Ebenso zukunftsorientiert ist die Optimierung der landwirtschaftlichen Abläufe. Dabei kommen moderne Informationstechnologien zum Einsatz. Konkret bedeutet das: Landwirtschaftliche Geräte sind mit Sensoren ausgestattet, welche für eine Vernetzung der einzelnen Geräte sorgen. Durch die Auswertung gesammelter Daten kann in einzelnen Bereichen ein automatisierter Einsatz stattfinden.

Die Bedeutung des Digital Farming

Der Begriff "Digital Farming" wird sich in den kommenden Jahren in der Landwirtschaft immer weiter durchsetzen. Gemeint ist damit die Verknüpfung mit digitalen Technologien, so dass Bauernhöfe langfristig automatisiert werden können. Blickt man zurück auf die vergangenen Jahre, wird deutlich, dass ein Umdenken bereits stattgefunden hat: selbstfahrende Traktoren, Melkautomaten und Fütterungssysteme, die sich individuell auf die Tiere einstellen, sind nur einige Beispiele. Ein weiterer prägender Begriff ist "Augmented Reality": Mit dem Smartphone oder Tablet und einer entsprechenden App erhalten Landwirte tiefere Einblicke in die verschiedenen Schichten des Ackers. Bislang noch Zukunftsmusik, doch vielleicht schon bald im Einsatz, sind "Smart Glasses". Die Brillen mit eingebauter Kamera sollen dabei helfen, Krankheiten von Pflanzen zu erkennen.

Ein anderer Bereich des Digital Farming sind Online-Plattformen unter Landwirten, besser bekannt als "digitale Dörfer". Doch nicht nur hier wird eine starke Vernetzung stattfinden. Alles deutet darauf hin, dass IT-Dienstleister und Landtechnik-Hersteller enger mit Landwirten zusammenarbeiten werden. Durch den Austausch von Informationen wird ein Arbeiten Hand in Hand möglich.

Chancen durch die digitalisierte Landwirtschaft

Während einige den Begriff Digitalisierung mit dem Abbau von Arbeitsplätzen in Verbindung bringen, weiß man in der Landwirtschaft auch um die Chancen, welche die geplanten Veränderungen mit sich bringen:

• Einsparung von Dünger und Pflanzenschutzmittel durch Sensor- und Messtechnik auf dem Feld

• präzise Bodenbearbeitung durch kombinierte Wetter- und Maschinendaten

• Wildrettung dank Infraroterkennung von Drohnen

Das Ziel sind eine Verringerung der Ernteeinbußen, ein höherer Ertrag und ein besserer Pflanzenschutz. Auch an die Umwelt wird gedacht: Agrarroboter sollen Traktoren ablösen und Unkraut sogar ohne den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln aus dem Boden holen können. So wird nicht nur die Umwelt geschont sondern auch die Kosten im Ackerbau gesenkt.

Auch Umweltschutz spielt eine zentrale Rolle

Mit Beginn des Jahres 2020 traten viele gesetzliche Änderungen in Kraft. Damit möchte man den Herausforderungen 2020 begegnen. Was das konkret für die Landwirtschaft bedeutet, soll erst im Frühjahr 2020 bekanntgegeben werden. Fest steht jedoch, dass Landwirtschaft und Umweltschutz stärker miteinander harmonieren sollen.

Dieser Artikel entstand in Zusammenarbeit mit dem externen Redakteur M. Wagner.